Einnahmen gesucht: Krefeld plant Gebühr für neue Hausnummern

Eine Gebühr für dies und für das: Die klammen Städte lassen sich etwas einfallen, um Geld in die Kasse zu bekommen. Krefeld plant jetzt eine Gebühr für die Vergabe amtlicher Hausnummern von Neubauten. Kostenpunkt: 50 Euro.

Welche Nummer an der Haustüre prangt, könnten Krefelder bald selbst entscheiden.

Welche Nummer an der Haustüre prangt, könnten Krefelder bald selbst entscheiden.

Foto: nn

Krefeld (dpa). Die Stadt Krefeld will mit einer Gebühr für die Vergabe von Hausnummern ihre Einnahmen aufbessern. Geplant sei ein Betrag von 50 Euro für eine amtliche Hausnummer für Neubauten, berichtete ein Stadtsprecher am Mittwoch und bestätigte einen Bericht der „Rheinischen Post“ vom selben Tag. Für Änderungen, Ergänzungen oder Löschungen von Hausnummern sollen 100 Euro fällig werden. Mit dieser und weiteren neuen Gebühren will die verschuldete 220.000-Einwohner-Stadt etwa 36.000 Euro pro Jahr einnehmen.

Der Bund der Steuerzahler NRW hält die geplante Abgabe für wenig sinnvoll. „Mit diesem Kleinkram kann man einen Haushalt wirklich nicht sanieren“, sagte Eberhard Kanski, Kommunalfachmann des Steuerzahler-Bundes. Das aktuelle Haushaltsloch in Krefeld betrage 32 Millionen Euro. Der Schuldenberg sei über 860 Millionen Euro hoch. Kanski verglich die geplante Gebühr mit den Versuchen anderer Städte, etwa mit einer Betten- oder Zweitwohnungs-Steuer, Geld zu machen.

Beschlossen ist die Hausnummern-Gebühr in Krefeld noch nicht. Die Großstadt arbeitet derzeit im Nothaushalt und muss neue Geldquellen erschließen.

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