Erste Frühlingsgefühle in der Mediothek

Bei der Nacht der Bibliotheken gab es Musik, Gedichte und Kabarett am Theaterplatz.

Erste Frühlingsgefühle in der Mediothek
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Auch die Mitarbeiter der Mediothek, Bettina Schüren und Holger Reiners, waren in Bewegung, mussten bei der „Nacht der Bibliotheken“ noch einige Stühle dazustellen. „eMotion — Bibliotheken bewegen“ war das Motto. Und die Interpreten, darunter Schauspieler, Sänger und Autoren, bewegten unter den rund 180 Gästen auch zahlreiche Neugierige, die bei dem guten Programm so nebenbei das große Angebot der Mediothek am Theaterplatz erlebten.

„Zuerst wollte ich mit meiner Frau im Nordbahnhof essen gehen. Gut, dass wir stattdessen hierhin gekommen sind“, sagte ein etwa 60-Jähriger aus dem Forstwald, der gerade den ersten Auftritt des kleinen, aber effektiven Vokalensembles „VoiceQ“ (Köln) mitbekommen hatte. Die drei a-cappella-Sänger Carsten Rode, Martin Kratzenberg und Carsten Rode brachten mit ihren Stimmen gleich die rhythmischen Nebengeräusche mit. Auch einige Kinderlieder wurden so zu einem besonderen Event. Dabei war das Trio kurzerhand eingesprungen: Einen der Sänger der Formation „Scampi acapella“, die ursprünglich auftreten wollte, hatte eine Kehlkopfentzündung erwischt.

Es wurde ein beschwingter, gefühlvoller und humoristischer Abend, der um Mitternacht noch nicht zu Ende war. Dabei sehnten so manche Interpreten den Frühling mit den entsprechenden Frühlingsgefühlen herbei, für die Fauna und den Menschen gleichermaßen. Während Kabarettist Maxi Gstettenbauer bei seinem neuen Programm „Nerdisch by nature“ seine Freundin für seinen geplanten Austausch erst noch so richtig programmieren wollte, fuhren „VoiceQ“ einer schönen Frau im Straßenverkehr hinterher oder war wenig später die Rede von drallen Bachen oder flirtenden Amseln, die sich in der Not sogar mit Vogelscheuchen zufriedengaben.

Evelyn Buchholz kündigte zwischendurch ein besonderes WWW-Erlebnis hat. Dies hatte nichts mit dem Internet zu tun, sondern stand für Weyers, Wenderoth und Wundertüte. Gemeint waren Britta Weyers und Helmut Wenderoth, die sich schon lange beim Krefelder Kreschtheater kennen und schätzen gelernt haben. Die beiden trugen auch lyrische Gedichte vor, als eine spezielle Fitness fürs Gemüt. Britta Weyers liebte vor allem die komischen und originellen Gedichte von Christian Maintz.

Bibliotheksdirektor Helmut Schroers, der mit seiner Mediothek zum 4. Mal bei der „Nacht der Bibliotheken“ dabei war, hatte auch mit seinem Team mit Maxi Gstettenbauer und Christian Krumm eine gute Wahl getroffen. Der Krefelder Christian Krumm ist eigentlich wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Duisburg-Essen. In seinem „zweiten Leben“ liebt der promovierte Historiker Heavy Metal, hat darüber bereits zwei Sachbücher und einen Roman geschrieben. Krumm las aus seinem Roman „At Dawn They Sleep“, verband den besonderen Musikstil auch mit alternativen Lebensformen, wobei auch dabei die Liebe eine Rolle spielte. Viel Beifall und Anerkennung gab es für die Darsteller.

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