Experten warnen vor den Risiken des Lärms

A57: Der Tunnel ist für die Anwohner längst nicht vom Tisch - in Fachvorträgen und mit einer Diskussionsrunde wollen sie am Mittwoch das Problem und ihre Wunschlösung darstellen.

Krefeld. "Zu Chancen und Risiken fragen Sie Ihren Arzt oder unsere Experten." Den Veranstaltungs-Titel haben die Mitglieder der Schutzgemeinschaft A 57 mit einer Prise Humor gewürzt. Mit dem Inhalt der geplanten Diskussion aber meinen sie es bitter ernst. Die Belastung durch Lärm und Abgase ist für die Anwohner der Autobahn 57 heute schon groß. Wird die Strecke zwischen Elfrath und Oppum auf sechs Spuren ausgebaut, fürchten sie unzumutbare Lebensbedingungen. Und fordern deshalb: Wenn schon ausbauen, dann nur mit Tunnel.

Neben dem permanenten Getöse und Geklapper der Autos und Lastwagen seien es auch Staub und Abgase, die die Anwohner stören. Die Pläne zum Autobahn-Ausbau bieten seit Monaten reges Streitpotenzial. Am Mittwoch um 19 Uhr sollen sie in vier Fachvorträgen im Parkhaus Oppum (Werkstättenstraße 10) behandelt und Kritik daran möglichst wissenschaftlich untermauert werden, hoffen die Veranstalter. Denn die Umweltdaten, die Straßen NRW vorliegen, seien nur für deren interne Zwecke und ihnen letztlich nicht zugänglich. Diplom-Ingenieur und Akustiker Bernd Drießen, der auch als Berater für Lärmbekämpfung tätig ist, habe jedoch eigene Messungen durchgeführt.

Belastung: Die vierspurige Autobahn ist für 60 000 Fahrzeuge täglich ausgelegt. Derzeit sind es über 100000. Für 2010 sind 120000 prognostiziert.

Vorschlag: Vor etwa fünf Jahren haben Studenten auf Initiative der IHK einen Entwurf für eine 1,6 Kilometer lange Tunnel-/Troglösung zwischen Krefeld-Zentrum und -Gartenstadt vorgelegt. Diese würde rund 200 Millionen Euro kosten. Ein Ausbau ohne Tunnel/Trog wäre um die Hälfte billiger.

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