Fabel wirft Kathstede Verrat vor

CDU-Fraktionschef attackiert OB und Dezernent Linne.

Krefeld. Das Zerwürfnis zwischen dem christdemokratischen Oberbürgermeister Gregor Kathstede und CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel ist tiefer denn je: In einer Mitteilung der Ratsfraktion wirft Fabel den „Entscheidern um den Oberbürgermeister Verrat an den Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Krefeld“ vor.

In der Sache geht es um das vom Duisburger Hafen geplante Terminal Hohenbudberg. Die Konferenz der Fraktionsvorsitzenden hatte unter Leitung von Kathstede mit den Stimmen von SPD, Grünen und UWG gegen CDU und FDP auf Einwände gegen den Bau des Terminals verzichtet.

Fabel sieht darin einen „möglicherweise verhängnisvollen Beschluss“. Eine zusätzliche Verkehrsbelastung der Krefelder werde billigend in Kauf genommen.

Kathstede kommentierte den Angriff Fabels mit den Worten: „Das spricht für sich.“ Die Äußerung zeige, „wie dringend wir alle den Weihnachtsfrieden brauchen“. Zur Sache selbst sagte der Verwaltungschef nichts.

Dass Planungsdezernent Martin Linne das Terminal befürwortet, findet Fabel „äußerst interessant sehr merkwürdig“. Man könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der früher für die Stadt Duisburg tätige Dezernent „mehr die Duisburger Interessen vertritt als sich für die Belange der Stadt Krefeld einzusetzen“, so der CDU-Politiker. Linne lehnte auf WZ-Anfrage einen Kommentar zu dieser Beurteilung ab.

Das Terminal Hohenbudberg wird den Betrieb vermutlich schon im Februar aufnehmen. Hauptnutzer ist dann der Chemiepark in Uerdingen. Während heute fast alle Rohstoffe auf dem Wasserweg zum Chemiepark kommen, verlassen die Produkte das Gelände meist über die Straße. Jährlich rollen etwa 120 000 Lastwagen. Ein Teil dieser Transporte soll künftig per Bahn abgewickelt werden, was vor allem Krefelder Straßen entlastet.

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