Fachbereich Schule: Im Gespräch mit Jürgen Maas

Krefeld. Mitte Juni will Jürgen Maas durch sein. Bis zu diesem Datum hat sich der neue Leiter des Fachbereichs Schule, seit 1. März im Amt, pro Woche an zwei bis drei Vormittagen Termine im Kalender reserviert, um dann jeweils an einer Schule seinen Antritts- und Kennlernbesuch zu absolvieren.

Er hat, betont er, seine eindeutige Wunschposition inne.

Nach zwölfeinhalb Jahren im Büro des Oberbürgermeisters ist er nun Fachbereichsleiter dort, „wo man als Ur-Krefelder wie ich gestalterisch für meine Stadt so arbeiten kann wie in kaum einem anderen Bereich“. Es war ein fließender Übergang: „Seit besprochen war, dass ich diesen Fachbereich übernehmen werde, war ich in viele Abläufe bereits involviert“, sagt Maas.

Wie sein Vorgänger Rainer Hendrichs, der am 10. Februar in Ruhestand verabschiedet wurde, hält er die jetzige Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für die schwierigste seit der Einführung dieses Planungsinstrumentes. „Da spielen jetzt viele Faktoren eine Rolle: die neuen Schulrechtsänderungen, das Stichwort Inklusion zur gemeinsamen Beschulung von behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen und ebenso die weitere Entwicklungen im Bereich des Ganztags, der immer stärker nachgefragt wird“.

Zum Entwurf des Schulentwicklungsplans bis 2015 haben bis Ende März die Schulen und alle Bezirksvertretungen ihre Stellungnahmen abgegeben. Diese werden nun ausgewertet, deshalb will Maas zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts zu konkreten Auswirkungen sagen.

In einer der jüngsten Schulausschuss-Sitzungen sei vereinbart worden, dass jetzt den schulpolitischen Sprechern der Ratsfraktionen über diese Stellungnahmen gesprochen wird. „Dabei spielen neben den Grundschulen die Überlegungen zu einer oder mehreren weiteren Gesamtschulen eine ebenso große Rolle wie die Frage, ob die neue Sekundarschule für Krefeld ein geeignetes Modell sein kann. Das sind wichtige Weichenstellungen für die Zukunft, über die letztendlich der Rat entscheiden muss.“

Handlungsdruck entstehe seiner Wahrnehmung nach vor allem dadurch, dass die Anmeldezahlen in den Hauptschulen weiterhin „dramatisch rückläufig“ seien. „Hier müssen schnell Lösungen her“, so Maas.

In der Schulausschuss-Sitzung am 8. Mai wird dies alles vorgestellt. Danach wird es weitere Beratungen in den Fraktionen geben und dann ist vorgesehen, den Schulentwicklungsplan am 26. Juni im Ausschuss und am 3. Juli im Rat zu verabschieden

Die Schulverwaltung sieht Jürgen Maas als Dienstleister. Es gibt regelmäßige, anlassbezogene Schulformen-Gespräche, zum Arbeitskreis Krefelder Grundschulen möchte er einen engen Draht aufbauen. „Ich erlebe bei vielen Gesprächen, die ich schon führen konnte, eine große Offenheit und spüre überall ein sehr starkes Engagement für die Krefelder Schullandschaft — bei Lehrern sowie bei den Eltern. Und unter den Schulleitungen gibt es — unabhängig von Schulformen - ein sehr ausgeprägtes Miteinander, worüber ich mich besonders freue.“

Vorgenommen hat er sich auch, mit seinen Mitarbeitern die strategische und organisatorische Aufstellung des Fachbereichs zu diskutieren und zu analysieren. „Wir werden schauen, was gut und was gegebenenfalls verbesserungsfähig ist“, sagt Maas. Dabei sein wird er auch bei den wöchentlichen Treffen mit den Schulaufsichtsbeamten. Die Gespräche mit der Politik in allen Fraktionen bewertet er als positiv. Grundsätzlich sagt er: „Ich sauge derzeit noch Eindrücke auf, bilde mir Meinungen. Was ich bisher beobachten konnte, war und ist sehr konstruktiv und von dem Willen geprägt, gemeinschaftlich das Beste für Krefeld zu erreichen.“

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