Feuertaufe für das Löschboot nach teurer Generalüberholung

Kaum war das für 900 000 Euro reparierte Schiff wieder einsatzbereit, leistete es wichtige Dienste beim Compo-Brand.

Krefeld. In den vergangenen Jahren war das Löschboot der Krefelder Feuerwehr häufiger defekt als einsatzbereit. Bei Einsätzen auf dem Rhein mussten deshalb oft die Schiffe anderer Feuerwehren her — wie etwa bei der Havarie der „Stolt Rotterdam“, die bereits elf Jahre zurückliegt. Etliche Monate Reparaturarbeiten in einer Meidericher Werft und gut 900 000 Euro später ist das Löschboot mit dem Namen „Krefeld“ jetzt wieder technisch auf der Höhe. Und hat seine Feuertaufe bereits bestanden.

Denn nur einen Tag, nachdem die Technik als einsatzbereit, brannte es bei Compo — und da leistete die „Krefeld“ bereits wieder wertvolle Dienste. 72 Stunden lang förderte sie Löschwasser, als eine mit Düngemitteln gefüllte Lagerhalle in Flammen aufging. Zurzeit werden noch die Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr in die Handhabung eingewiesen. Denn es hat sich nicht nur manches etwas verändert. „Sie haben ja auch schon sehr lange nicht mehr mit der Technik gearbeitet“, sagt Feuerwehrchef Josef Dohmen.

Die rund 900 000 Euro Reparaturkosten hat nahezu vollständig das Land bezahlt. Nicht ganz freiwillig: Nach WZ-Informationen soll das Innenministerium erst nach zähen Verhandlungen zugestimmt haben. Zwischenzeitlich stand im Raum, dass Krefeld das Boot ganz abgibt, sollten der Stadt die Kosten für eine Generalüberholung aufs Auge gedrückt werden. Dass das Land in die Pflicht genommen wird, ist für Dohmen klar: „Wir sind mit dem Löschboot ja auch in anderen Städten im Einsatz. Außerdem stellen und bezahlen wir das Personal.“ Im Einsatzfall sind es die Wehrleute von der Linner Wache an der Hafenstraße, die zum Löschboot im Hafen fahren und es dann besetzen.

Dohmen ist sicher, dass die mittlerweile knapp 29 Jahre alte „Krefeld“ nach der Generalüberholung wieder über Jahre zuverlässig ihren Dienst leisten wird. Zwar denke das Land über eine Neuanschaffung mehrerer Löschboote für die Feuerwehren nach. Spruchreif werde dies aber wohl erst zum Ende des Jahrzehnts. „Da fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter.“ Das Schiff war seinerzeit für 1,7 Millionen Mark vom Land gekauft und der Stadt Krefeld geschenkt worden.

Die Preise sind heute deutlich höher, so dass die Sanierung für rund 900 000 Euro als wirtschaftlicher angesehen wurde. Eine radikale Erneuerung wesentlicher Teile war vor allem deshalb nötig, weil für das Löschboot teilweise keine Ersatzteile mehr verfügbar waren. Daher mussten teure Handanfertigungen in Auftrag gegeben werden. Zuletzt hatte einer der beiden 650 PS starken Schiffsdiesel seinen Dienst versagt.

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