Freifrau Heereman bei Männergesprächen über die wichtige Rolle der Väter

Freifrau Heeremann sprach über Erziehungsfragen.

Krefeld. Wer es in die Talkrunden bekannter TV-Moderatoren wie Maischberger, Will und Plasberg schafft, muss - wenn er nicht gerade prominent ist - inhaltlich etwas zu sagen haben oder ein Querdenker sein.

Die Diplomtheologin und freie Publizistin Michaela Freifrau Heereman, die sich in der kirchlichen und politischen Familien-, Frauen- und Schulpolitik engagiert, setzt sich mit Themen wie Krippenbetreuung gerne auseinander. Dass sie darüber als erste Frau ausgerechnet bei den traditionellen "Männergesprächen" der Runde St. Hubertus referiert, deutet auf die Unerschrockenheit hin, mit der sie ihre Thesen vertritt.

Dass sie von den vielen Gästen in der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule am Minkweg am Ende ihres Vortrages langanhaltenden Beifall erhielt, zeigt, dass sie das Publikum zu überzeugen wusste.

Familienministerin Ursula von der Leyen habe sich in die Irre führen lassen und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sei auf dem Holzweg, geißelt Heereman eine kinderfeindliche Familienpolitik mit einer viel zu frühen Krippenbetreuung. Ablesen lasse sich das schon daran, dass 2005 in Deutschland weniger Kinder geboren wurden als im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges.

Sie prangert an, dass entgegen aller wissenschaftlichen Untersuchungen die Trennung der Kinder von ihren Eltern in Form der Krippenbetreuung staatlich gefördert werde. Umfragen bestätigten, dass eine tägliche Trennung bei Kleinkindern als psychischer Stress empfunden werde. Falsch sei die Aussage, Frauen wollten schnellstmöglich in den Beruf zurück. Vielmehr wollten zwei Drittel aller Mütter ihre Kleinkinder selbst betreuen, was die Politik mit allen Mitteln verhindere, unter anderem durch das neue Unterhaltsgesetz.

"Den wenigsten Männern ist klar, wie wichtig ihre Rolle für die Kinder ist", sagt Heermann. Rund 98 Prozent der straffällig gewordenen Menschen sei ohne Vater aufgewachsen. Ein Zufall? Ein Vater vermittle bereits dem Kleinkind Dinge, die es von einer Frau nicht lernen könne - und umgekehrt. Väter gäben meist die festeren Regeln vor, die später beim Zurechtfinden in der Gesellschaft hilfreich sind.

Mann und Frau hätten unterschiedlich ausgeprägte Eignungen und Neigungen, die beide wichtig für die Entwicklung des Kindes sind. Wenn die Politik den Zustand verbessern wolle, könne dies durch mehr Teilzeitarbeit wie in den Niederlanden geschehen. Statt "Zeit ist Geld" solle man über "Zeit ist Liebe" nachdenken.

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