Frische Ufos landen in der Obstschale

Die Saison für Pfirsiche hat auf den Märkten begonnen.

Niederrhein. Ufos sind auf den Markttischen gelandet. Doch von ihnen geht keine Gefahr aus. Es handelt sich vielmehr um große runde Plattpfirsiche. Die Marktleute haben sie wirklich „Ufo“ getauft. Richtig heißen sie Paraguaya oder Paraguayo. „Diese Namen schrecken die Kunden doch nur ab“, ist der einhellige Tenor. Natürlich kommen diese Früchte aus Spanien.

Mit 4,40 Euro je Kilo sind sie nicht ganz billig. Doch die Früchte sind saftig, weißfleischig und haben einen ganz kleinen Kern. Es gibt also viel Obst fürs Geld. Ein weiterer Pluspunkt: Diese Ufos fliegen auch nicht wieder weg. Sie verschwinden höchstens direkt im Mund. Und das ist auch die beste Version des Verzehrs.

In den nächsten beiden Wochen sind die Weinberg-Pfirsiche wieder da. Zum Reinbeißen eignen sie sich nicht so sehr. Kalt ergänzen sie mit ihrer Säure perfekt den Fruchtsalat. Warm, in der Pfanne gebraten, lassen sie dem Genießer das Wasser im Mund zusammenlaufen. In der alkoholischen Version können wir sie auch mit einem nicht zu trockenen Wein ablöschen.

Um den Geschmack der Weinberg-Pfirsiche so richtig zur Geltung zu bringen, können wir sie mit Vanille, Lavendel oder Rosmarin braten. Verwenden Sie nur frische Kräuter und nicht zu viel davon. Kinder mögen die Version mit Vanille am liebsten.

Eigentlich sehen die Weinberg-Pfirsiche unscheinbar aus: klein, hart, mausgrau, pelzig. Doch Kenner zieht der Weinbergpfirsich mit seinem Aroma magisch an.

Auf dem Markt stammen die meisten Weinbergpfirsiche aus Südfrankreich. Ab und zu kommen sie auch aus Rheinland-Pfalz oder von den Moselhängen. Sie mögen das gleiche Klima wie die Reben. Die Bäume des klassischen Roten Weinbergpfirsichs — die Farbbezeichnung kommt vom Fruchtfleisch — sehen robust, klein und fast mickrig aus. Wie sollen daran auch andere Früchte als diese entstehen? Die Gehölze nehmen den Weinstöcken mit ihrem Aussehen aber glücklicherweise nur wenig Platz und Licht weg.

Obwohl die Bäume im Frühling wunderschön rosa blühen, tragen sie im Herbst wenige Früchte. Oftmals hängen nur zehn bis 20 am Baum. Manchmal steckten die Winzer früher einen Pfirsichkern in den Boden, um neue Bäume zu ziehen. Denn die Früchte lassen sich wunderbar in Gelees und Konfitüren verwandeln, sind auf dem Kuchen lecker und eignen sich zu Obstbränden.

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