Gebäude-Thermografie: Rot bedeutet Energie-Alarm

Aktion: Die Verbraucher-Zentrale bietet Hauseigentümern ein Gebäude-Thermografie an.

Krefeld. Für ein Haus ist eine Temperatur von unter fünf Grad Celsius ideal. „Je wärmer die Außenfläche ist, desto mehr Wärme geht verloren“, sagt Friedhelm Lentzen, Energieberater der Verbraucher-Zentrale NRW. Wenn es an den Fenstern zieht oder die Heizkosten zu hoch sind, sollten Eigentümer die Ursachen suchen.

Ab sofort bietet die Verbraucher-Zentrale privaten Haus- und Wohnungseigentümern in Krefeld eine Gebäude-Thermografie an. Während eine reine Energieberatung das ganze Jahr über möglich ist, wird die Kombination „Thermografie plus Energieberatung“ befristet und auf 80 Teilnehmer limitiert.

Bis April kann Thermofotograf Gerhard Brinkmann mit seiner Infrarotkamera nach energetischen Schwachstellen fahnden. Die aufgenommenen Thermografie-Bilder heben den Wärmeverlust an Fenstern oder Heizkörpernischen farbig hervor. „Die blaue Farbe zeigt, dass gut gedämmt ist“, erklärt der Experte anhand einer Aufnahme. Je bunter das Haus, desto höher ist der Wärmeverlust. Bei Rot geht sehr viel kostbare Wärme verloren.

Da kein Sonnenstrahl zuvor die Häuserwände wärmen darf, arbeitet Gerhard Brinkmann bevorzugt nachts. „Es muss bedeckt sein, windstill und um null Grad kalt“, erklärt er die perfekten Bedingungen. Bei den Hauseigentümern hat er sich zuvor angemeldet. Begleiten müssen sie ihn nicht. „Für die Auswertung der Bilder braucht es Fachwissen über Messtechnik und Bauphysik. Wir sind unabhängig und beraten kompetent“, sagt Friedhelm Lentzen. Eine Farblegende reiche für die Interpretation der Thermogramme nicht aus.

Während eines 90-minütigen Beratungstermins erfährt der Eigentümer, wie er sein Haus auf den neuesten Stand bringen kann. Anhand der Bilder und eines Protokolls klären ihn die Energieexperten über Wärmeschutz, Heizungstechnik und Fördermittel auf. Friedhelm Lentzen: „Vor zwei Jahren haben wir bei unserer ersten Aktion 120 Thermografien gemacht. Höchstens zehn Prozent der Häuser waren gut gedämmt.“

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