Eine Flut an Informationen also, die vom städtischen Fachbereich Gesundheit zu bewältigen ist. Doch kann dieser die Mehrarbeit überhaupt leisten? Ratsherr Hans Butzen (SPD) hegt Zweifel daran. Seine Sorge: Der Fachbereich verfüge über zu wenig Personal, um die Gesundheit der Krefelder in dieser Hinsicht zu sichern. „38 insgesamt notwendige Stadtverwaltungs-Stellen werden nicht genehmigt“, teilt Butzen auf Anfrage mit. „Von dem Stellenmangel ist auch das Gesundheitsamt betroffen. Drei Kontrolleure werden nicht genehmigt. Das Personal ist jedoch dringend notwendig, um die wichtigen Aufgaben erfüllen zu können“, betont er. So befürchtet Butzen, dass schon jetzt nicht alle Pflichtaufgaben erfüllt werden. „So etwas kann man als Kommune doch nicht vernachlässigen.“ Seines Wissens sei Stadtdirektorin Beate Zielke der Auffassung, man solle die Legionellen nicht überbewerten.

Timo Bauermeister vom Presseamt sagt dazu lediglich: „Der Fachbereich Gesundheit erfüllt selbstverständlich die ihm gesetzlich übertragenen Aufgaben. Zu Inhalten aus nichtöffentlichen Sitzungen wird die Verwaltung keine Stellungnahme abgeben.“ Das Thema stand im Verwaltungsausschuss auf der Tagesordnung. Weitere Fragen dazu, wie viele Meldungen überhaupt angefallen sind, konnten nicht gestellt werden.

Fakt ist jedoch: Unter die Meldepflicht fallen etwa Installationen in Hotels, Restaurants, Sporthallen und in den meisten Mietshäusern. So sind in der Regel schon Anlagen betroffen, die drei Mietwohnungen versorgen. Und damit nicht genug: Solche Großanlagen sind auch jährlich auf Legionellen zu kontrollieren. Dazu ist zwar der Besitzer der Anlage verpflichtet, das Ergebnis der Kontrolle aber hat wiederum der Fachbereich Gesundheit zu überwachen. Und: Gibt das Ergebnis wegen zu hoher Legionellen-Werte Anlass zur Sorge, ist der Fachbereich Gesundheit sofort zu informieren.