Heilmannshof: Künstlicher Regen für ein grünes Paradies

Das Areal ist einer der größten Privatparks der Region. Die Sparkassenstiftung hilft nun bei der Bewässerung.

Heilmannshof: Künstlicher Regen für ein grünes Paradies
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Wiese ist vor längerer Zeit gemäht worden, vergilbtes Heu liegt auf dem Gras. Der ganze Park ist ein bisschen verwildert, was ihn eigentlich noch attraktiver erscheinen lässt, aber gleichzeitig auch Teil des Problems ist. Der Heilmannshof in Traar, eine der größten privaten Parkanlagen zwischen Rhein und Maas, braucht Hilfe.

„Alleine schaffte die Familie das nicht mehr“, sagt Thomas Aigner. „Aber dann kam die Stiftung.“ 4000 Euro hat die Sparkassenstiftung Sport und Umwelt gespendet, 4300 Euro haben Privatpersonen beigetragen. Mit dem Geld ist eine dringend benötigte Bewässerungsanlage finanziert worden. „Früher sind wir mit Kanistern und Kannen am Rad durch den Park gefahren, um die Sträucher zu bewässern“, sagt Aigner, dem man die Freude anmerkt, dass dieses Kapitel Geschichte ist.

„Das ist alles altes Seidenwebergeld hier“, sagt er und zeigt auf Park und Wohnhaus, die ein beredtes Zeugnis Krefelder Historie abgeben. Aber Reichtum und Seidenwebereien — unter anderem war die alte Samtweberei an der Lewerentzstraße im Besitz der Vorfahren — sind heute Geschichte. Aigner ist städtischer Angestellter, seine Frau Silja Leendertz-Aigner und Schwägerin Katja Leendertz betreiben den Bio-Hofladen. Für die Erben einer Seidenweber-Dynastie reichlich unkonventionell. Und genauso locker gehen die Besitzer mit ihrem Landschaftspark um. „Wenn die Hoftüre offen ist, kann jeder reinkommen“, sagt Aigner.

Im Frühjahr wurde die Bewässerungsanlage fertig und musste — nach dem verregneten Sommer kaum vorstellbar — in den ersten vier Wochen durchlaufen. Mehrere hundert Meter Leitungen wurden vergraben, rund 20 Wassersprengerinseln installiert. Die funktionieren nun so gut, dass die Gäste der offiziellen Einweihung am Freitag immer wieder vor dem künstlichen Regen fliehen mussten.

„Die Anlage ist eine ganz große Entlastung für uns“, sagt Aigner. Dankbar seien sie, dass sie sich jetzt wieder um andere Dinge kümmern können. Sind da doch nicht nur die 380 Arten von Rhododendren und Azaleen, die nun nicht mehr täglich von Hand bewässert werden müssen. Auch eine Eisvogelwand, die alte „Buchenhalle“ und die Bienenvölker, die Aigner hält, brauchen Zuwendung. Eine geerbte Verpflichtung und eine Freude zugleich. „Es ist einfach bombastisch“, sagt Aigner. Vor allem gegen Ende April zur Zeit der „Farbexplosion“ sei der Garten unvorstellbar schön.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort