Helios-Klinikum: 140 Schritte bis zum Taxistand

Patienten des Klinikums klagen über lange Laufwege. Das Helios plant eine direktere Zufahrt.

Helios-Klinikum: 140 Schritte bis zum Taxistand
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Etwa 140 Schritte sind es von der Empfangshalle des Helios-Klinikums über den neugestalteten Vorplatz zum Taxistand. Für Günter Schneider, der am Stock geht, ist das zu weit. Also legt er eine Rast auf einer der Bänke ein, die auf dem Vorplatz stehen: „Ich muss zwischendurch eine Pause machen, der Weg ist einfach zu lang.“ Er findet daher, dass es Taxis erlaubt sein sollte, direkt vor den Haupteingang des Klinikums zu fahren, um Patienten hinzubringen beziehungsweise abzuholen.

Helios-Klinikum: 140 Schritte bis zum Taxistand
Foto: Andreas Bischof

Das sieht Bernd Wallraven, in dessen Taxi Günter Schneider schließlich steigt, genauso: „Wir brauchen auf jeden Fall eine direkte Zufahrt.“ Schneider sei im Übrigen nicht der erste Passagier, der sich über den langen Weg beschwere: „Neulich hatte ich eine 90-Jährige, die auch noch eine Tasche hatte. Die hat wirklich gemault, dass sie so weit laufen musste.“

Christa und Otto Startmann maulen nicht. Sie loben den neugestalteten Vorplatz sogar als ästhetisch gelungen. Christa Startmann: „Der ist wirklich wunderschön geworden.“ Aber da sie im Rollstuhl sitzt und ihr Mann sie schieben muss, bemängelt auch sie den weiten Weg. Und Otto Startmann ergänzt: „Das ist wirklich nicht gut gelöst. Halten zum Hinbringen und Abholen muss erlaubt sein.“

Dirk Gleixner, Vorsitzender des Krefelder Funktaxi-Besitzervereins, fordert genau das auch. Außerdem beschwert er sich darüber, dass der weite Weg für die Passagiere zu langen Wartezeiten und damit auch zu Verdienstausfällen bei den Taxifahrern führe: „Schließlich läuft die Uhr dann nicht.“

Das Helios-Klinikum hat das Problem erkannt. Derzeit laufen die Planungen, eine direktere Zufahrt zu schaffen. Pressesprecherin Marina Dorsch: „Der Weg soll möglichst kurz werden.“

Und das gelte nicht nur für Taxifahrer, sondern auch für Privatpersonen, die kurz halten möchten, um einen Patienten zu bringen oder zu holen: „Im Oktober soll das fertig sein.“ Auf welche Weise diese direktere Zufahrt realisiert werde, stehe jedoch noch nicht fest. Allerdings gebe es eine gestalterische Zielvorgabe: „Die Zufahrt soll das Ambiente des Vorplatzes nicht stören — er soll so ruhig bleiben, dass man sich da auch mal gerne hinsetzt.“

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