Einzelhändler protestieren Immer mehr Neuwaren auf dem Trödelmarkt

Stadt will auf Einnahmen aus der Pacht nicht verzichten.

Einzelhändler protestieren: Immer mehr Neuwaren auf dem Trödelmarkt
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auf den Trödelmärkten wird nicht nur Trödel verkauft. Neben Buden mit Grillfleisch oder Getränken werden auch Reifen, Schuhe oder Werkzeug angeboten. Darüber ärgert sich Karl-Josef Steiners nicht wenig. Der aufmerksame Bürger hat bereits an den Einzelhandelsverband geschrieben, mit dem Hinweis, dass seiner Meinung nach die Trödelmärkte zu Supermärkten werden. Die Verbandsmitglieder haben dazu eine Meinung und die vom städtischen Fachbereich Liegenschaften auch.

„In unseren Städten sind viele Läden sonntags geschlossen. Es darf doch nicht sein, dass einige Händler auch an diesem Tag noch ihre Sachen auf dem Trödelmarkt verkaufen dürfen“, heißt es im Brief von Steiners. Dazu sagt Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes: „Das Thema ,Neuwarenverkauf auf Trödelmärkten‘ steht bei uns ganz oben auf der Agenda. Dieses Marktgesetz ist ein Landesgesetz, der Handelsverband NRW ist federführend.“

Der Geschäftsführer betont, dass diese Art der Verkäufe dem Einzelhandel auf jeden Fall schaden würde. „Es gibt immer mehr Neuware auf den Trödelmärkten. Wir werden uns einsetzen, das zu unterbinden.“ Aber hierbei handele es sich rechtlich um eine Grauzone, die schwer zu kontrollieren sei. Eine Möglichkeit gebe es, zu sehen, wie die Verkäufe abgerechnet werden; ob ein Reifen sieben oder 70 Euro kostet und ob Quittungen ausgestellt würden.

Zu den Buden mit Wurst- und Backwaren sagt Peter Mertens, Fachbereichsleiter Finanzservice und Liegenschaften, dass bei 624 besetzten Plätzen beim vergangenen Trödelmarkt weitere 17 waren, die von so genannten Caterern gekauft wurden. „Sie bezahlen Pachten, die sich für einen Tag insgesamt in einem mittleren vierstelligen Bereich befinden. Das ist eine beachtliche Ertragsposition, auf die wir nicht verzichten wollen.“ Gemäß Landesanweisung und Haushaltssicherung müsse die Stadt alle Maßnahmen für Einnahmen nutzen. Mertens: „Außerdem sind die Caterer Teil der Marktwirtschaft. Ihr Geschäft rechnet sich.“

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