Infobus: Werbung für direkte Demokratie

Infobus steht am Freitag an der Waldorfschule.

Krefeld. Er rollt und rollt. Der Omnibus für direkte Demokratie ist schon das zweite derartige Fahrzeug, dem eine Idee des Künstlers Joseph Beuys zugrunde liegt. Der gebürtige Krefelder (Geburtshaus Alexanderplatz 5) trug den Gedanken der Volksabstimmung aus der Kunst in die öffentliche Diskussion. 1972 stellte Beuys auf der Documenta 5 das Büro für direkte Demokratie durch Volksabstimmung aus.

Heute führt sein damaliger Meisterschüler Johannes Stüttgen aus Lank das Werk des Mannes mit dem Filzhut weiter. Die Initiative will Instrumente schaffen, mit denen jeder einzelne auf allen Ebenen Verantwortung für die Gestaltung des Gemeinwesens übernehmen kann. Vorbild der Volksabstimmung ist dabei die Schweiz. Die gemeinnützige GmbH finanziert sich durch Spenden eines rund 3000 Menschen umfassenden Freundskreises, zu dem unter anderem Götz Werner, Gründer der Drogeriemarktkette dm, gehört.

Werner Küppers (62) ist eigentlich Künstler, fährt aber seit zwölf Jahren den Omnibus. Der aktuelle Doppeldecker, Baujahr 1979, war früher im Liniendienst in Berlin im Einsatz. Mit ihm hat Werner Küppers jetzt rund 300 000 Kilometer hinter sich gebracht. Über Deutschland hinaus ging die Reise vor zwei Jahren auf Einladung des Goethe-Instituts in verschiedene Länder Südeuropas bis nach Istanbul.

Der Omnibus ist ein Multifunktionsfahrzeug. Tagsüber ist er Informationszentrum, abends und nachts ist er Wohn- und Schlafzimmer des dreiköpfigen Busteams. Neben Werner Küppers gehört Brigitte Krenkers und Praktikant Kolja Klar zur reisenden Crew.

In Krefeld wird der Omnibus unterstützt von der Initiative „Bedingungsloses Grundeinkommen“, Teil des örtlichen Sozialbündnisses. Karin Mast sieht Volksabstimmung und Grundeinkommen als Einheit.

Der Bus steht am Freitag an der Waldorfschule, Kaiserstraße 61. Öffnungszeit: 10 bis 18 Uhr.

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