Initiative: Ideen für die Neusser Straße

Geschäftsleute wollen etwas gegen das Schmuddel-Image tun. Europa-Basar und Stadtumbau West können Impulse geben.

Krefeld. Trotzig hat Habibe Özsarac einen roten Teppich vor ihrem Restaurant „City Gourmet“ ausgelegt. Sie will damit dem allgemeinen Trend entgegentreten, der die Neusser Straße als Schmuddelmeile sieht. Aber die quirlige Geschäftsfrau will mehr. „Wir müssen zusammen anpacken und für unsere Straße etwas tun“, ruft sie im Gesellschaftssaal von „Wienges“.

Rund 20 Interessierte sind auf Einladung des Aktivkreises südliche Innenstadt um den Tabakhändler Hartmut Janssen gekommen. Etwa die Hälfte davon sind Geschäftsleute, die ihre Wurzeln im Ausland haben.

Sie klagen über viele Missstände in ihrem Viertel südlich des Südwalls. Ob es die vielen Bettler sind, die Leerstände, Ärger über die passiven Hauseigentümer, den maroden Zustand der Straße, Sorgen um die Sicherheit. Aber beim Klagen soll es nicht bleiben.

Seit Dienstag gibt es eine neue Straßengemeinschaft Neusser Straße. Habibe Özsarac erklärt sich mit blitzenden Augen spontan dazu bereit, die Regie dafür zu übernehmen. Sie wird künftig als Sprecherin die Geschäftsleute im Aktivkreis vertreten. Hartmut Janssen sagt der jungen Gemeinschaft Hilfe und Unterstützung zu.

Eckhard Lüdecke, Koordinator für Projekte in der Innenstadt, bringt als Gast zwei frohe Botschaften mit. Die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Stadtbades könnten eventuell schon im Sommer nächsten Jahres beginnen. Die Pläne des Rheurdter Architekten Jochem Bellinger, der dort neben einem Basar auch Wohnungen, Wellness, Stellplätze und Gastronomie etablieren möchte (siehe Kasten), seien „eine Werbung für die südliche Innenstadt“, stellte Lüdecke fest. Darüber hinaus sieht er auch für den Ausbau der Straße „Licht am Ende des Tunnels“.

Im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau West sei vorgesehen, die Straße vom Südwall bis zur Hansastraße etwa ab 2013 zu erneuern.

Die Probleme, die viele Geschäftsleute mit ihren Vermietern haben, lassen sich ebenfalls über das Stadtumbau-Programm lösen. Lüdecke verweist dabei auf die Möglichkeit, Hauseigentümer bei einer Modernisierung der Immobilien umfassend zu beraten. Architekten, Finanzfachleute und Verwaltungsspezialisten stehen dafür zur Verfügung. Der Koordinator betonte, dass er diesen kostenlosen Service jederzeit vermitteln könne.

Für andere Belange der Geschäftswelt an der Neusser Straße soll bei einem weiteren Treffen auch die Innenstadtmanagerin Christiane Gabbert hinzugezogen werden. Auch der Stadtbad-Architekt Bellinger soll in absehbarer Zeit im Aktivkreis sein Projekt vorstellen.

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