Jagdgesetz: Paragrafen für das Wild

Ein neues Jagdgesetz für NRW finden Jäger und Naturschützer in Krefeld überflüssig.

Jagdgesetz: Paragrafen für das Wild
Foto: Archivbild: dpa

Krefeld. Seit anderthalb Jahren wird im nordrhein-westfälischen Umweltministerium an der Novelle des Jagdgesetzes gearbeitet. Pressesprecher Frank Seidlitz: „Noch in diesem Jahr werden wir den Gesetzesentwurf in den Landtag einbringen.“

Am Entwurf des Gesetzes habe das Umweltministerium aber eher moderierend mitgewirkt, in der Sache verhandelt hätten vor allem Landesverbände von Jägern und Naturschützern: „Und die haben sich auch größtenteils geeinigt. Nur bei einigen Knackpunkten nicht. Da werden dann wir entscheiden.“

In Krefeld jedoch halten sowohl die Kreisjägerschaft als auch der Naturschutzbund (Nabu) die Änderung des bestehenden nordrhein-westfälischen Jagdgesetzes für überflüssig.

Reiner Rosendahl, Vorsitzender des Nabu Krefeld/Viersen: „Ich sehe nur sehr geringen Reformbedarf, eine so große Novellierung halte ich jedenfalls für unnötig.“

Rosendahl, der nicht nur Naturschützer, sondern auch Jäger ist, räumt aber ein, dass es im Nabu auch andere Ansichten gebe: „Es gibt Heißsporne, die extreme Forderungen stellen.“

Als Beispiel für eine solche „extreme Forderung“ nennt er das Abschussverbot für Haustiere: „Noch dürfen Jäger Hunde oder Katzen abschießen, die sie mehr als 200 Meter vom letzten Haus entfernt beim Wildern erwischen. Das wird wohl verboten werden.“

Das aber sei fatal für die eigentlichen Wald- und Wiesenbewohner: „Hunde etwa gehen auf Rehe.“ Und dabei seien sie mitunter beängstigend effizient: „Vor allem, wenn es zwei Hunde sind. Die treiben sich das Reh gegenseitig zu und kesseln es ein. Als ob sie sich absprechen würden.“

Carl Wiegand, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Krefeld, lehnt ein Abschussverbot für Haustiere ebenfalls ab. Vor allem aber ist er dagegen, dass die Zahl der jagdbaren Wildtiere wesentlich eingeschränkt wird: „Wenn man zum Beispiel die Jagd auf Füchse verbieten würde, wäre das ein Problem für alle Bodenbrüter. Außerdem sind sie Kulturfolger, die auch in die Städte kommen. Man muss sie also weiter bejagen.“

Die jagdbaren Wildtiere und das Abschussverbot für Haustiere gehören zu jenen „Knackpunkten“, über die im Umweltministerium bisher keine Einigung erzielt werden konnte. Und welche Entscheidung diesbezüglich zu erwarten ist, möchte Frank Seidlitz nicht verraten: „Das werde ich nicht kommentieren.“

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