Jugendhilfe: Politiker streiten um Fußballfan-Projekt

Nach einer heftigen Diskussion im Ausschuss werden 15000 Euro für die Arbeit mit Jugendlichen im Stadion bereitgestellt.

Krefeld. Zoff im Jugendhilfeausschuss: SPD-Bürgermeister Frank Meyer und CDU-Sprecher Hans-Josef Ruhland geraten aneinander. Anlass ist ein kurzfristig eingereichter SPD-Antrag, der mit rund 15000 Euro die Schaffung eines Fußballfan-Projekts zum Ziel hat.

Hintergrund sind die gewalttätigen Ausschreitungen von KFCUerdingen-Hooligans bei einem Heimspiel gegen Siegen vor wenigen Wochen (die WZ berichtete). Ruhland wirft dem SPD-Politiker vor, im Umgang mit Finanzen und Anträgen „ebenso disziplinlos zu sein wie die Fans im Stadion“. Meyer weist dies entschieden zurück: „Ich verwahre mich gegen die Gleichsetzung mit Gewaltexzessen.“

Er habe den Antrag eingebracht, um im Rahmen der Etat-Beratungen Geld für ein Projekt zu sichern, das eine „einmalige Chance“ biete, im Stadion Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren zu erreichen. Der Arbeitsetat des Jugendbeirats wird auf 13.000 Euro aufgestockt Meyer betont, dass ein solches Projekt einen unabhängigen Träger haben müsse. Der SPD-Sprecher verweist darauf, dass auch der Deutsche Fußball-Bund und die Landesregierung solche Projekte unterstützen.

„Es darf nicht bei der reinen Repression durch die Polizei bleiben“, betont Meyer. „Wir müssen auch die Chancen der Prävention nutzen.“ Schützenhilfe erhält er von Norbert Beeser von der Polizei: „Das wäre ein positiver Schritt der Vorbeugung gegen die Gewalt in Stadien.“ Meyers Antrag hat Erfolg — vorausgesetzt, dass der Stadtrat zustimmt. Unter diesem Vorbehalt wird auch der Etat des Jugendbeirats aufgestockt.

Die SPD hat Mittel in Höhe von 35.000 Euro für eine halbe Betreuungsstelle gefordert. Beiratsmitglied Lars Schäfer verweist jedoch darauf, dass eine zehnstündige fachliche Begleitung ausreiche. Der Ausschuss stimmte deshalb dem Grünen- Antrag zu, der 17.000 Euro an Personalkosten vorsieht. Als Arbeitsetat für den Jugendbeirat stünden dann noch 13.000 Euro zur Verfügung.

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