Jugendzentrum am Schicksbaum: Im Sommer zieht Leben ein

Krefeld. „Das Glas zerschmettere im Grund, geweiht sei dieses Haus zur Stund.“ Mit geübtem Schwung befördert der Gelderner Zimmermann Andrè Hahn das Schnapsglas in die Tiefe, wo es klirrend zerbricht.

Ein gutes Omen für das künftige Jugend- und Begegnungszentrum Schicksbaum.

Nach dem Richtfest rechnen die Beteiligten mit der Eröffnung in den Sommerferien. Träger wird künftig die Caritas sein. Deren Geschäftsführer Hans-Georg Liegener kann jedoch schon jetzt den künftigen Leiter vorstellen: Es ist der Diplom-Sozialarbeiter Carsten Pohlscheid (45). Der Mönchengladbacher wird demnächst hier im Stadtteil eine Wohnung beziehen, um die Umgebung und die Menschen kennenzulernen.

Das künftige Zentrum liegt am Kempschen Weg zwischen dem Penny-Markt und der Seniorenresidenz. Rund 615 000 Euro hat die Stadt dafür bereitgestellt. Herzstück ist der rund 130 Quadratmeter große Saal mit einer Höhe von rund vier Metern. In die Decke, erläutern die Architekten Antje Thelen und Frank Brünsing, sind schalldämmende Membranen eingebaut. Die Fußbodenheizung wird über eine geothermische Anlage mit Wärme versorgt. An den Saal schließen sich mehrere kleinere Gruppen- und Büroräume und die Teeküche an. Insgesamt werden 275 Quadratmeter an Nutzfläche zur Verfügung stehen. Eine Terrasse wird nach Süden ausgerichtet sein.

Bürgermeisterin Monika Brinner betonte das „Zusammengehörigkeitsgefühl und die lebendige Vernetzung“, die sich in den 13 Jahren des Bestehens entwickelt habe. Das neue Zentrum sieht Brinner als einen „Dreh- und Angelpunkt für alle Generationen“, die hier leben. Die mehr als 20 Nationen seien auch mehr als 20 Kulturen, „die einen ungeheuren Reichtum in den Krefelder Westen gebracht haben“.

Die Bürgermeisterin: „Schicksbaum braucht einen Ort, an dem Identität und gemeinschaftliche Wurzeln optimal gedeihen können. Dieser inständige Wunsch wird nun endlich Wirklichkeit.“ Brinner hob im Rückblick auf die Entwicklung des Stadtteils die Rolle des Bürgervereins und der Caritas hervor, die sich um das gesellschaftliche Leben verdient gemacht hätten. Auch Bezirksvorsteher Hans-Josef Ruhland sieht in dem künftigen Zentrum „neue Chancen für das Zusammenfinden der Menschen des Stadtteils.“

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