Abschiebung Keine Hilfe für Adnan C. vom NRW-Innenminister

NRW-Innenminister Jäger antwortet dem Oberbürgermeister und sieht Krefeld in der Verantwortung.

Abschiebung: Keine Hilfe für Adnan C. vom NRW-Innenminister
Foto: Archivbild: Andreas Bischof

Krefeld. In die Angelegenheit Adnan C. kommt wieder Bewegung. Wie berichtet, sollte der nach seinen Angaben aus dem Libanon stammende Mann Mitte vergangenen Monats in die Türkei abgeschoben werden. Deshalb war er für mehrere Tage in das Kirchenasyl in St. Anna im Inrath geflüchtet.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede hatte in einem Brief an NRW-Innenminister Ralf Jäger um eine Prüfung des Falls gebeten und dem seit mehr als 30 Jahren in Deutschland lebenden Familienvater versichert, dass bis zu einer Antwort aus dem Düsseldorfer Ministerium die Abschiebung ausgesetzt werde.

In einer Presseerklärung teilte die Stadt gestern Abend mit, dass Stadtkämmerer und Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian die Fraktionen und Vertreter der ausländerrechtlichen Beratungskommission über das Schreiben des Innenministers informiere. Wörtlich heißt es: „Im Tenor unterstützt der Innenminister die Feststellung, dass Herr C. alle ihm angetragenen Angebote und Möglichkeiten zur Legalisierung seines Aufenthaltes ungenutzt lässt und aufgrund dieses Verhaltens die vom Aufenthaltsgesetz vorgesehenen Konsequenzen für sich und für seine Familie selbst zu verantworten hat“, so Cyprian.

Vor diesem Hintergrund habe die Krefelder Ausländerbehörde Kontakt zur prozessbevollmächtigten Anwältin Julia Masin in Düsseldorf aufgenommen, um in einem Gespräch nochmals die Möglichkeiten für Herrn C. zur Erlangung eines Nationalpasses aufzuzeigen. Das Gespräch sei für die kommende Woche terminiert.

Allerdings geht Cyprian bei seiner Interpretation des „Tenors“ des Innenministers nicht darauf ein, dass Jäger in seinem Schreiben, dass der Krefelder Ausländerbehörde die letztliche Verantwortung zuweist, auch auf eine Handhabung des Falls hingewiesen hat, die eine humanitäre Lösung für den Fall Adnan C. nicht ausschließt.

Mittlerweile haben sich 1200 Menschen aus der ganzen Republik und aus mehreren europäischen Ländern einer Internet-Petition angeschlossen, die sich für den Verbleib von Adnan C. in Krefeld und die Einbürgerung für ihn und seine Famiie einsetzt. Die Petition wurde von der Bockumer Familie Heringhaus initiiert.

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