Königstraße: Wechselspiele auf der Modemeile

Einige Läden schließen, andere vergrößern sich. Rund um die Königstraße gibt es kaum Leerstand.

Krefeld. Innerhalb des Karrees zwischen Königstraße und Ostwall stehen Ladenlokale nicht lange leer. Das eine oder andere Traditionsgeschäft hat zwar seinen Mietvertrag gekündigt und wird in den kommenden Monaten ausziehen. Doch in vielen Fällen steht schon fest, wer die Räume übernimmt. Eine Umfrage unter den Inhabern zeigt: „Bäumchen wechsel dich“ lautet das Prinzip, nach dem sich die Läden in der Innenstadt leeren und füllen. Die WZ gibt einen Überblick.

Frei werden schon bald die Räume von Maison M. an der Königstraße 109. „Wegen Geschäftsaufgabe 75 Prozent“ steht dort derzeit an den Schaufenstern, denn die Inhaberin gibt das Damenmoden-Geschäft nach fünf Jahrzehnten aus Altersgründen auf. Der Räumungsverkauf läuft noch bis zum 31. März.

Einziehen wird dort Schinke Unique Fashion aus dem gegenüberliegenden Ladenlokal an der Königstraße 112. „Erst werden wir umbauen und dann einen Laden eröffnen, der einzigartig ist in Krefeld“, verspricht Wolfgang Schinke. 300 Quadratmeter ist das jetzige Maison M. groß. Beim Einzug will er ein neues Ladenkonzept umsetzen.

Vor viereinhalb Jahren sind Schinke und Partner Alexander Werner mit ihrem Geschäft von Düsseldorf nach Krefeld an die Königstraße gezogen. „Dieser Laden war der Test, ob wir in Krefeld eine Chance haben“, erklärt Schinke. „Nun werden wir vergrößern und mit dem Umzug auch unser Atelier in Düsseldorf aufgeben.“ Die Eröffnung ist für Ende Juni geplant ebenso wie das Angebot weiterer neuer Marken.

Ebenfalls expandieren wird Dagmar de Jong. In ihrem Geschäft an der Königstraße 119 hat sie seit 2002 die Fäden in der Hand. Pünktlich zum Zehnjährigen Anfang Juli will sie eine zweite Filiale schräg gegenüber in der Königstraße 126 eröffnen — im bisherigen Millepiedi, das nach 30 Jahren Ende Juni schließen wird. „Ich höre aus Altersgründen auf, aber auch weil es ein schweres Geschäft ist“, sagt Inhaberin Karin Brandenburg-Bürcks. „Krefeld ist zwar eine Einkaufs-, aber keine Bummelstadt. Die Konkurrenz zu Düsseldorf ist zu groß.“

Der Name „Millepiedi“ bleibt auf Wunsch der neuen Mieterin trotzdem über der Ladentür hängen und wird nach bisherigen Planungen nur um „by Dagmar de Jong“ ergänzt. „Millepiedi steht in Krefeld für etwas, und deshalb möchte ich es erhalten“, sagt de Jong. Mit dem neuen Laden will sie das modische Angebot der Königstraße um Casual-Kleidung ergänzen.

„Frieda + Dieter“ hat seine Umzüge gerade hinter sich. Das ehemalige Ladenlokal an der Neuen Linner Straße ist bereits leer und steht für neue Mieter bereit. Dort gab es bisher Kleidung zu kaufen, die liegen nun in der Mennoniten-Kirch-Straße 24, wo bisher „Frieda + Dieter“ Schuhe verkauft hat. „Unseren Schuhladen haben wir in die Königstraße 138 verlegt und die Anziehsachen in den bisherigen Schuhladen geholt“, erzählt Inhaber Sergej Dudko. Durch die Umzüge erhofft sich Dudko vor allem mehr Laufkundschaft.

Andere Gründe für ihren Umzug hatten die Meisterbetriebe Optik Gross und Hörakustik Rücker, die auf dem Ostwall 130 seit 1995 unter einem Dach gearbeitet haben. „Durch die vielen Baustellen in den vergangenen Jahren hatten wir einfach keine Planungs- und Standortsicherheit mehr“, erklären Gross und Rücker. Im Februar sind sie in ihr neues Geschäft an der Rheinstraße 74 gezogen. „Das ist größer und heller.“

Noch nicht in das Karussell eingestiegen ist das Geschäftshaus an der Ecke Marktstraße/Königstraße, das bis Januar 2010 das Spielwarengeschäft Seidel beherbergt hat. „Ich kann noch nicht sagen, was dort reinkommt“, sagt Sprecher Theo Bossems. Nach seinen Angaben sind die Fassadenarbeiten aber erst einmal unterbrochen — witterungsbedingt.

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