Krefeld besitzt zu wenig Kita-Plätze für die Zukunft

Verwaltung spricht von angespannter Versorgungslage. Sitzung wird durch stummen Protest begleitet.

Krefeld besitzt zu wenig Kita-Plätze für die Zukunft
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Der Kita-Ausbau kommt zu schlecht voran, wird im Jugendhilfeausschuss bemängelt. Auch die Verwaltung spricht von einer „angespannten Versorgungslage“. Rund 50 Fachkräfte, die sich im Kita-Streik befinden, machen im Gremium durch stummen Protest auf sich aufmerksam.

Noch kein Votum der Politiker gibt es in Sachen Elternbeiträge für die Betreuung und Förderung in Kitas, Kindertagespflege und Offenen Ganztagsschulen. Besonders in den Stadtteilen West, hier fehlen rund 100 Plätze für die U-3-Betreuung, in Mitte werden ebenso viele gebraucht und in Nord 50, sei der Bedarf besonders groß, erklärt Julian Seeger (SPD): „Der Ausbau ist steckengeblieben und muss mit dem nächsten genehmigten Haushalt besonders in diesen Bezirken vorangetrieben werden.“

Anja Cäsar (Grüne) will wissen, ob für den Ausbau genug Mittel bereitgestellt worden seien. Und Britta Oellers (CDU) bemängelt, dass das Jahr 2015 bereits die letzte Kita-Fertigstellung gesehen hat. „Der Kita-Ausbau hat erste Priorität und dies sogar mit rechtlicher Unterstützung; da ist auch der Nothaushalt kein Grund.“

Fachbereichsleiter Gerd Ackermann bestätigt: „Wir hinken mehrere Jahre hinter unserem Ziel zurück und kommen mit dem Ausbau und der Ertüchtigung der vorhandenen Einrichtungen nicht voran.“ Er will das Thema in den nächsten U-3-Ausschuss bringen.

Ausschuss-Vorsitzender Frank Meyer möchte, dass planerische Aspekte, wie B-Plan-Entwicklungen, mehr in den Vordergrund gestellt werden. Mit stummem Protest macht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf sich aufmerksam. „Wir möchten, dass der Wert von Bildung diskutiert wird und in die Köpfe der Leute gelangt“, so Krefelds GEW—Vorsitzender Philipp Einfalt. Die Ausschussmitglieder loben die Verwaltung, dass alle Kinder, die einen Platz benötigen auch während des Streiks betreut werden.

Noch viel Beratungsbedarf sehen die Politiker bei der Erhöhung der Kita-Beiträge, zumal der Haushalt noch beraten werde. Die Eltern seien bereit, mehr zu zahlen, erklärt Florian Philipp Ott (FDP): „Aber mit uns wird es eine 100- bis 200-prozentige Steigerung nicht geben.“ Auch Oellers erklärt: „So, wie vorgeschlagen, können wir die Kita-Beiträge nicht mittragen.“

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