Krefeld mit anderen Augen sehen

Bürger, Initiativen und Unternehmen sind aufgerufen, mit eigenen Projekten Krefeld als Marke mitzuentwickeln.

Krefeld. Dass sich Krefeld derzeit verändert, ist wegen der vielen Baustellen nicht zu übersehen. In Krefeld zeigt sich neuer Schwung. Diese Dynamik wollen Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Chemiepark nutzen und haben die Initiative „Krefelder Perspektivwechsel“ gestartet. Ziel ist es, Krefeld attraktiver zu machen und die Lebensqualität zu erhöhen.

Dazu verfolgen die Initiatoren einen neuen, ungewöhnlichen Ansatz. Statt Maßnahmen zu formulieren und umzusetzen, werden unter dem Leitgedanken „Design, Kultur und Produktinnovation“ Impulse gegeben. „Emotion und Motivation sollen ein neues Wir-Gefühl schaffen und Krefeld nach vorne bringen“, sagt Stadtmarketing-Chef Ulrich Cloos. Wissenschaftlich werden Studierende des Master-Studiengangs „Business Management“ der Hochschule Niederrhein ab dem Sommersemester den „Krefelder Perspektivwechsel“ begleiten und eine Strategie für die Marke „Krefeld“ entwickeln.

Die Initiatoren nehmen also selbst eine neue Perspektive ein, die zugleich auch das Leitthema für das kommende Jahr ist: „Gestalte Deine Stadt! Neue Blickwinkel auf Samt und Seide“.

„Jeder ist aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen. Wir wollen Bürger, Unternehmen, Initiativen ermutigen, ihre Ideen mit Sportveranstaltungen, Kulturprojekten oder mit Umwelt-, Sozial- oder Wirtschaftsthemen einzubringen“, sagt Stadtmarketing-Chef Ulrich Cloos. Dazu gibt es eine neue Homepage, auf der Bürger die Ideen für Projekte eintragen können.

Dort sind bereits zahlreiche Veranstaltungen für das kommende Jahr zu finden. Denn es beteiligen sich bereits die Volkshochschule, die Krefelder Museen, die Musikschule, der Zoo, der Stadtsportbund und das städtische Kulturbüro mit dem Tanzprojekt „Move!“

„Die Beispielprojekte zeigen, was möglich ist. Wir wollen anregen, die Stadt aus ungewohnten Blickwinkeln zu betrachten“, sagt Eckart Preen, Chef der Wirtschaftsförderung. Und Mario Bernrads, Leiter Politik und Bürgerdialog Chemiepark Krefeld-Uerdingen, ergänzt: „Mit dem Perspektivwechsel setzt die Industrie den bereits eingeschlagenen Weg fort, sich noch stärker in die Gemeinschaft einzubringen.“

Beim „Gipfelstürmertag“ am 14. März gibt es neue Blicke von oben. Was spiegelt das wahre Krefeld wider? Bürger können hier Ideen für Rundgänge oder Rundfahrten einreichen.

Im Zoo wechselt der Besucher die Perspektive, in dem er mal den Blick aus dem Jaguar-Gehege (ohne Jaguar) wagt. Und die Volkshochschule bietet die neue Reihe „Krefeld gestern, heute und morgen an“. Die Musikschule lädt zu Konzerten an ungewöhnlichen Orten und freut sich auf Vorschläge. Vor der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums kann man das fast 100-jährige Gebäude mal ganz ohne Kunst betrachten. Zu den jetzt schon zahlreichen Aktionen im nächsten Jahr gibt es viele Beteiligungsmöglichkeiten wie Foto-Wettbewerbe oder „Ghost-City“, bei dem Jugendliche — angeregt durch japanische Farbholzschnitte — selbst kreativ „ihre Stadt gestalten“.

„Wir sind derzeit noch in vielen Gesprächen, es werden sicherlich noch weitere Projekte folgen“, kündigt Cloos an. Der „Perspektivwechsel“ ist langfristig angelegt. Er geht bis zum Jahr 2023: Dann feiert die Stadt ihr 650-jähriges Jubiläum. Jedes zweite Jahr steht unter einem anderen Thema.

krefelder-perspektivwechsel.de

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