Unterkunft Krefeld soll nochmals 300 Flüchtlinge aufnehmen

Bezirksregierung bittet die Stadt, noch diese Woche Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.

Unterkunft: Krefeld soll nochmals 300 Flüchtlinge aufnehmen
Foto: Archiv: Dirk Jochmann

Krefeld. Das Schreiben kam heute in der Stadtverwaltung an: Krefeld soll nochmals mindestens 300 Flüchtlinge für mindestens sechs Monate aufnehmen. Die Bezirksregierung in Düsseldorf bittet darin, entsprechende Unterkünfte möglichst noch in dieser Woche und möglichst zentral einzurichten und zu betreiben.

„Das stellt uns vor erhebliche Probleme“, sagt der Fachbereichsleiteter Soziales bei der Stadt Krefeld, Wolfram Gottschalk. Deshalb will die Verwaltungsspitze kurzfristig das Gespräch mit der Bezirksregierung suchen und deutlich machen, dass die Stadt an ihre Grenzen stößt.

Eine Rolle wird in dieser Unterredung spielen, dass Krefeld bereits 150 Personen kurzfristig aufgenommen und in der Glockenspitzhalle untergebracht hat. Ein weiteres Argument wird sein, dass das Land in Eigenregie mindestens 700 Personen auf dem ehemaligen Kasernengelände ein (Zelt-)Dach über dem Kopf bieten will.

Gottschalk weist nochmal auf die Dimension der Problematik hin. „Wir haben bereits 1800 Personen aufgenommen. Jede Woche kommen derzeit 50 Krefeld zugewiesene Menschen hinzu. Ab nächste Woche sollen es sogar wöchentlich gut 70 sein. Schon für sie haben wir Probleme, Unterkünfte zu finden.“

Sollte das Gespräch mit dem Regierungspräsidium keine Lösung bringen, werde man ausloten, was in der Kürze der Zeit in Krefeld machbar ist, so der Fachbereichsleiter. Sicher werde dies keine wetterfeste, sondern zunächst nur eine Notlösung sein können. Denn das Anmieten und Aufstellen von wetterfesten Containern oder Zelten brauche mehr Zeit.

Hinzu kommt das personelle Problem der Betreuung. Gottschalk: „Das ist so ohne Weiteres nicht zu stemmen. Ich habe schon überall Personal abgezogen und Security-Leute eingesetzt. Mehr ist im Moment nicht möglich. Und selbst wenn man neues Personal einstellt, dauert das ja.“

Auch Security-Leute seien derzeit nicht so leicht zu bekommen, weil ja viele Städte vor dem gleichen Problem stehen, sagt Gottschalk.

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