Krefeld will mit Gewerbegebiet an die Spitze

Bezirksregierung spricht sich zunächst für 80 Hektar entlang der A 44 für Krefeld und Meerbusch aus.

Krefeld will mit Gewerbegebiet an die Spitze
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Krefeld könnte zur „logistischen Drehscheibe am Niederrhein“ werden. Vorausgesetzt, die Bezirksregierung stimmt im neuen Regionalplan dem interkommunalen Gewerbegebiet von Krefeld und Meerbusch entlang der A 44 in einer Größe von rund 200 Hektar zu. Julia Blinde von der Bezirksregierung erklärte jetzt im Planungsausschuss, warum sie mit 80 Hektar beginnen will.

„Sehr gute Gewerbeflächen werden immer seltener“, sagt Blinde. Die, die jetzt auf den Markt kommen, enthielten immer Einschränkungen. Beispielsweise den notwendigen Abstand zur Wohnbebauung. Von der vorgeschlagenen Fläche südlich der A 44 auf Meerbuscher Seite bekäme Krefeld 58 Hektar und Meerbusch 26 zugesprochen. Willich sei als möglicher dritter Partner bei dem interkommunalen Gewerbegebiet ausgeschieden. Dort bestünde kein weiterer Bedarf, nachdem Willich sein Gewerbegebiet Münchheide erweitern darf.

Die Bezirksregierung spricht sich deshalb und wegen der Nähe zum nächsten Wohngebiet in Fischeln gegen die von Krefeld favorisierte Größenordnung von 200 Hektar aus. Dazwischen liegen 550 Meter. Bei mehr als 80 Hektar fürchtet die Bezirksregierung Beschwerden von Krefelder Bürgern.

Planungsdezernent Martin Linne spricht sich für die große Lösung aus. 80 Hektar seien viel zu klein. Er verwies auf das Gewerbeflächengutachten von 2013. Danach wird der künftige Bedarf für Krefeld mit 198 Hektar ausgewiesen bei einem Potenzial von 223.

„Vor allem große gewerbliche Betriebe sind auf größere Flächen angewiesen.“ Ziel sei es deshalb, zehn Standorte für überregional agierende Unternehmen anzubieten. Die Stadt wolle in den nächsten 15 Jahren mit einem großen interkommunalen Gewerbegebiet an die Spitze der Top 5 in NRW. Nur so könne es langfristig gelingen, den Strukturwandel zu stemmen und die derzeitige Arbeitslosigkeit von über zwölf Prozent wieder zu senken.

Bis zum 31. März 2015 hat Krefeld noch Zeit, Anregungen und Zielvorstellungen in den Entwurf des Regionalplans einzubringen. Vermutlich in der ersten Januar-Sitzung will sich der Planungsausschuss deshalb erneut mit dem Vorhaben beschäftigen. Die Fortschreibung des Regionalplans wird voraussichtlich 2016 im Regionalrat beschlossen. Das ist das zuständige politische Gremium, in dem Kommunalpolitiker aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf sitzen. Aus Krefeld sind das Manfred Läckes (CDU), Jürgen Hengst (SPD) und Jürgen Heitzer (AfD).

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