Krefeld zu Fuß entdecken

Karola Goris führt beim Stadtrundgang zu den geschichtlichen Ecken der Innenstadt.

Krefeld. Die Gießener Veronika und Jochen Malinowski wohnen seit Februar in Krefeld an der Uerdinger Straße gegenüber dem Sollbrüggenpark. Als sie in der Stadtinformation Prospekte holten, haben sie von den regelmäßigen Stadtrundgängen des Verkehrsvereins erfahren und sich angemeldet. Stadtführerin Karola Goris führt sie durch die Innenstadt. "Krefeld, gut zu Fuß" heißt die Tour, für die knapp zwei Stunden einzukalkulieren sind.

Karola Goris, die auch Stadtrundfahrten leitet und auf Anfrage individuelle Stadtführungen anbietet, begrüßt die Teilnehmer am Rathaus, dem alten Stadtschloss der Familie von der Leyen. Sie knüpft somit direkt den roten Faden zur Textil- und Seidengeschichte der Stadt und den Mennoniten. Goris würzt den Rundgang mit Anekdoten und historischen Details.

Zu Fuß geht es über die Carl-Wilhelm-Straße bis zur Mediothek weiter über die Rheinstraße bis zur Dionysiuskirche, an der Alten Kirche vorbei bis zur Mennonitenkirche, dem Mahnmal am Platz der ehemaligen Synagoge und schließlich zum Stadtmarkt am Behnisch-Haus.

Im Gepäck hat die Stadtführerin nicht nur viel Wissenswertes zur Stadtgeschichte, sondern auch eine selbst zusammengestellte Bildermappe. Darin zeigt sie beispielsweise, wie das ursprüngliche Rathaus am Schwanenmarkt ausgesehen hat. "Der heißt so, weil sich die frühere Pumpengemeinschaft den Schwan als Symbol ausgesucht hat," erklärt sie den Teilnehmern.

Christa Gärtner lebt seit zehn Jahren in Krefeld. Sie will jetzt endlich mehr über ihre neue Heimat wissen und macht sich Notizen. An einer Infotafel verdeutlicht Goris, wie schnell die Stadt im 18. und 19. Jahrhundert gewachsen ist: "Wir stehen hier auf dem Theaterplatz am Rand der fünften Stadterweiterung."

Auf dem weiteren Weg weist sie auch auf Dinge hin, die viele Krefelder meist achtlos mit Füßen treten. Dazu gehört das Steinmedaillon auf dem Dionysiusplatz, das an die Auswanderer nach Amerika 1683 erinnert. An der Mennonitenkirche stellt sie bedauernd fest: "Viel Altes haben wir nicht, eine Menge Substanz ist durch Brände, Krieg oder auch Nichtbeachtung verloren gegangen."

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