Krefelds Freimaurer lüften ihr Geheimnis

Seit 220 Jahren leben in Krefeld Anhänger des Freimaurertums.

Krefeld. Freitagabends versammeln sich dunkel gekleidete Herren mit kleinen Koffern im Hause Bismarckstraße 103 in Krefeld. Um das Geheimnis dieser Zusammenkünfte zu lüften, enthüllte die Freimaurerloge "EOS" anlässlich ihres Sommerfestes am Samstag vor dem Haus eine Tafel, die daran erinnert, dass bereits seit 220 Jahren Freimaurer in Krefeld wohnen und wirken.

In seiner Ansprache wies der Vorsitzende Logenmeister, Ernst-Ludwig Holtmeier, auf die bereits im Vorgarten und an der Fassade vorhandenen Zeichen des Freimaurertums, insbesondere die zu Winkel und Zirkel geschnittene Buchsbaumhecke sowie den Akazienbaum hin, die Gerechtigkeit, Liebe und Unsterblichkeit symbolisieren.

In Anwesenheit von Bürgermeister Bernd Scheelen sowie anderer geladener Gäste erinnerte er an die jüngere Geschichte der 1853 gegründeten Loge, deren Mitglieder das kulturelle Leben der Stadt Krefeld seither mitgeprägt haben. Bis zur Auflösung der Freimaurerorden durch die Nationalsozialisten befand sich das Logenhaus auf der Königstraße 5, bevor es 1938 zerstört wurde.

Bereits 1947 gruppierte sich die Loge "EOS" neu, um 1970 das Gebäude auf der Bismarckstraße zu erwerben, in welchem auch die Johannislogen "Zu den drei Schwarzen Adlern" und "Brüderlichkeit" eine Begegnungsstätte gefunden haben.

Im Anschluss an die feierliche Enthüllung der Gedenktafel fand im Saal und im Garten des Logenhauses das Sommerfest statt und gab Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Freimaurertums zu werfen. Die Loge "EOS" verfügt über fast 40 Mitglieder unterschiedlicher Bildung und Berufe, deren Gemeinsamkeiten in der Anerkennung und Verbreitung christlicher sowie humanistischer Werte liegen. Zur Verwirklichung dieser Ziele treffen sie sich freitags im "Tempel" des Logenhauses, dem rituellen Versammlungsraum.

Jenseits aller trennender Grenzen setzen sich Freimaurer auf der ganzen Welt für Gewissensfreiheit, Toleranz und Brüderlichkeit ein, um so allen Menschen ein Leben in Frieden, Freiheit und Würde zu ermöglichen.

Die Nachbarn und Spaziergänger auf der Bismarckstraße haben die Informationen auf der Gedenktafel bereits mit großem Interesse zur Kenntnis genommen.

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