Fabrik Heeder: Kopffüßler werden lebendig

Das Festival „Move!“ möchte Kinder für modernen Tanz begeistern. In der Fabrik Heeder gelang das gestern ziemlich gut.

Krefeld. Ein Kopf, zwei Füße. So zeichnen kleine Kinder oft menschliche Figuren. Was passiert, wenn so ein „Kopffüßler“ lebendig wird, zeigt eine fantasievolle Tanzperformance, die gestern in der Fabrik Heeder zu sehen war. Das Festival „Move!“ will damit verstärkt junge Zuschauer ansprechen.

Das von Barbara Fuchs choreografierte Stück ist für Kinder im Vorschulalter gedacht und soll sie spielerisch mit Bewegungen vertraut machen. Mit 80 Kindern aus verschiedenen Kitas war der Saal gut und lebhaft gefüllt.

Zwei Tänzerinnen (Emily Weither, Odile Foehl) sind bereits auf der Bühne und verteilen am Boden kleine grüne Bälle. Dann beginnen sie, sich zu bewegen. Sie falten sich zusammen, verhaken die Finger in den Zehen und wippen langsam vorwärts. Ein bisschen Frosch schwingt bei diesen Kopffüßlern mit.

Später kugeln sie sich auf dem Boden und bilden mit ihren biegsamen Körpern witzige Figuren. Jede ihrer Bewegungen wird von quietschenden Geräuschen untermalt, was bei den jungen Zuschauern Gelächter hervorruft. Die Tänzerinnen spielen mit den Kugeln, schubsen sie sich zu und fangen an, sie zu verformen. „Das ist ja Knete!“ klingt es begeistert aus dem Publikum.

Wie Kinder beginnen die beiden zu spielen. Sie zerdrücken und zermatschen das Material, ziehen es auseinander wie Kaugummi. Als ein Turm gebaut wird, der wieder einstürzt, ist das Gelächter groß. Wenig später entsteht aus einer dünnen Knetrolle eine Schnecke.

Etwas abrupt endet die Performance und geht nahtlos in den zweiten Teil über, bei dem Mitmachen angesagt ist. Blitzschnell folgen die Kinder der Aufforderung und stürmen die Bühne. Endlich dürfen sie die Knete selber bearbeiten und versuchen, Schnecken zu formen. Der große Reiz des Materials drängt das Tänzerische leider etwas in den Hintergrund — und damit auch die Grundidee des Stücks.

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