Galerie Börgmann: Glänzende Gruppenausstellung zum Abschied

Bis 11. Januar sind bei Börgmann am Südwall Werke von elf Künstlern zu sehen.

Krefeld. Vier Jahre lang hat sie die hiesige Kunstszene bereichert, doch jetzt beendet die Galerie Börgmann ihre erfolgreiche Krefelder Zeit. Größere und attraktivere Räumlichkeiten sind der Grund dafür, dass es Jochen und Carolin Börgmann nach Mönchengladbach zieht (die WZ berichtete). Mit einer glänzenden Gruppenausstellung verabschiedet sich die Galerie und zeigt, was man zukünftig hier vermissen wird.

Elf der wichtigsten Künstler, die man in den letzten Jahren hier gesehen hat, sind jetzt in dem schönen Ambiente am Südwall über drei Etagen versammelt. Dank der geschickten Auswahl und Präsentation ist es keine beliebige Gruppenschau geworden, sondern zeigt einmal mehr die Bandbreite des Programms. „Wir werden oft auf junge gegenständliche Malerei reduziert“, sagt Jochen Börgmann.

Mit Jan Holthoff und Roger Wardin treffen im ersten Raum zwei unterschiedliche Positionen aufeinander. Wardins eigenwillige Interpretation eines berühmten Selbstbildnisses von Egon Schiele trifft auf ein sich in geheimnisvollen Farbschleiern auftürmendes Gebirge, dessen Leuchten durch reine Farbpigmente erzielt wird. Strahlend weiß leuchtet auch die Figur des Siegfried, den Fabian Seyd in eine düstere grottenähnliche Landschaft gestellt hat. Imposant und herrlich ironisch ist dieses Bild, das der Künstler über einen Zeitraum von vier Jahren gemalt hat. Dass er auch ein hervorragender Zeichner ist, zeigt sein Frauenporträt à la Rogier van der Weyden, das im Treppenhaus hängt.

Eine Etage höher trifft Malerei auf Grafik. Lineare Strukturen finden sich in Marcel Hüppauffs farbintensiven Bildern, die in die Masse der Ölfarben intensiv hineingearbeitet sind. Der Fantasie sind auch beim Betrachter keine Grenzen gesetzt, und so entdeckt man im Dickicht der Farben immer wieder andere Gebilde.

Geometrisch klar und trotzdem wie geheimnisvolle Chiffren wirken die Formen auf den Holzschnitten von André Butzer. Zwei der gezeigten, mit 100 x 70 cm recht großformatigen Blätter sind Teil einer Mappe mit acht Motiven, die in einer Auflage von nur fünf Exemplaren erhältlich ist.

In Anlehnung an seine tolle Einzelschau „Nervöses Wohnen“ hat Max Schulze eine Rauminstallation mit schwarzgelb gestreiftem Scherengitter und neonfarbigen Bildern gemacht. Die in Eitempera gemalten Bilder von Maja Körner setzen im letzten Raum einen zarten und wunderschönen Schlusspunkt (bis 11. Januar).

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