Jazzattack: Sahnehäubchen aus dem Vibraphon

Bei der Jazzattack überwog Mainstream. Für Glanzlichter sorgte Tom Lorenz.

Krefeld. Ein besonderer Gast bereicherte wieder einmal die Sessionreihe Jazzattack. Der Düsseldorfer Vibraphonist Tom Lorenz traf im Jazzkeller auf Bassist Stefan Rademacher, Initiator der Reihe, sowie den E-Gitarristen Mario Mammone und den Schlagzeuger Marco Bussi, beide aus Siegen.

Mammone und Bussi leiten in Siegen eine eigene Reihe, bei der Lorenz und Rademacher einen Tag zuvor zu Gast waren. Das Quartett beendete also eine Minitournee, witzelte Rademacher.

Das Programm war konventionell, Mainstream überwog. „Seven Steps to Heaven“ von Miles Davis wurde routiniert abgewickelt, standard-artige Kompositionen von Mammone passten gut in den Rahmen. „I Shot The Sheriff“ als Jazz-Arrangement amüsierte. Bussi begleitete passabel, ohne durch eigenen Glanz aufzufallen. Mammone entlockte seiner halbakustischen Jazzgitarre vor allem im zweiten Set auch packend swingende, längere Melodiebögen.

Lokalmatador Rademacher hatte mal wieder zu seiner akustischen Bassgitarre gegriffen, auf diesem Instrument möchte man ihn öfter hören. Die Soli von Lorenz setzten den Stücken die Sahnehäubchen auf, melodische und rhythmische Finesse hob ihn deutlich von den anderen ab. Lorenz‘ Komposition „Mr. Hyde“ führte das Genre Blues mit Witz an seine Grenzen. kMs

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