Theater Kommende Spielzeit reicht von der Antike bis zu Krefelder Flüchtlingen

In der kommenden Spielzeit werden sich aktuelle politische Entwicklungen auf der Bühne wieder finden ebenso wie Klassiker.

Theater: Kommende Spielzeit reicht von der Antike bis zu Krefelder Flüchtlingen
Foto: Matthias Stutte

Krefeld. 65 Jahre besteht die Theatereihe zwischen Krefeld und Mönchengladbach. Am 19. April 1950 unterzeichneten die beiden Städte den Vertrag. Fast auf den Tag genau präsentiert die Theaterleitung ihr Baby: das neue Spielzeitheft. Eine Mischung aus Alt und Neu erwartet den Betrachter. Der Intendant, die Spartendirektoren und das Ensemble haben alle eigene Kinderfotos hervorgeholt und diese für das Spielzeitheft nachgestellt. „(. . .) wir möchten unsere Theaterkunst mit derselben direkten und kompromisslosen Art erschaffen, mit der Kinder ’kinderleicht’ ganze Fantasiewelten entstehen lassen“, erklärt Generalintendant Michael Grosse im Vorwort.

Das Stück „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller eröffnet die Spielzeit in Krefeld und die Verdi-Oper „Ein Maskenball“ ist das erste, was in Mönchengladbach gespielt wird. Unter den acht Neuproduktionen des Schauspiels wird es auch eine geben, die sich mit der Flüchtlingssituation der beiden Städte auseinandersetzt. „Wir nehmen Kontakt zu den Flüchtlingsorganisationen auf“, erklärt Schauspieldirektor Matthias Gehrt. Bisher hat das Stück den Arbeitstitel „Lampedusa“. Wie es sich entwickelt, ist noch nicht klar. „Da wollen wir uns noch nicht festlegen, denn die Dinge ändern sich in dieser Thematik täglich.“

Neben den aktuellen Bezügen darf auch eine neue Shakespeare-Inszenierung nicht fehlen. In dieser Spielzeit ist es „Macbeth“. So wie „Romeo und Julia“ wird auch dieser Klassiker von Hüseyin Michael Cirpici inszeniert.

Zwei neue Schauspieler wird es in der kommenden Spielzeit geben, Henrike Hahn und Daniel Minetti werden das Haus verlassen. Bruno Winzen hingegen wird die Bühne nur für eine Inszenierung verlassen und zwar für seine eigene. Er führt Regie bei der Uraufführung „Zeit der Kannibalen“. Sie wird ab November in Mönchengladbach gezeigt und wechselt dann in der Spielzeit 2016/17 nach Krefeld.

Aus Mönchengladbach wechselt die Trilogie „Orestie“ von Aischylos und „Das Ballhaus“ in dem kein Wort gesprochen wird nach Krefeld. Susanne und Karsten Seefing bringen die Kinderoper „Die Schöne und das Biest“ in dieser Spielzeit nach Krefeld. In Mönchengladbach ist „Aladin und die Wunderlampe“ das Weihnachtsmärchen.

Ballettdirektor Robert North nimmt auch für diese Spielzeit eine Uraufführung in Angriff. Diesmal heißt sie „Rhapsodie und Rumba“ und vermischt Flamenco mit Jazz. Beim Musiktheater steht neben der Komödie „Der Barbier von Sevilla“ auch „Marlene, Judy, Marilyn — Endstation Hollywood“ auf dem Programm. Die Stück um die Songs der drei Ikonen Dietrich, Garland und Monroe wird von Roland Hüve für das Gemeinschaftstheater geschrieben. „Maßgeblich waren dafür die jeweils letzten Auftritte der Künstlerinnen“, erklärt Operndirektor Andreas Wendholz.

Mit diesem neuen Programm und der Hoffnung, dass die Zuschauer das Theater nicht für die 15 Prozent höheren Eintrittspreise strafen, geht es ins nächste Ehejahr für das Gemeinschaftstheater.

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