Kulturvorschau 2012: Viel Bewegung in den Nischen

Auch 2012 pflegt das Kulturbüro die erfolgreichen Reihen — und setzt neue Schwerpunkte.

Krefeld. Kultur gedeiht besonders gut in Nischen: Diese für Krefeld zu finden, zu besetzen und zu vertiefen, ist die Aufgabe von Jürgen Sauerland-Freer und seinen Mitarbeitern im Kulturbüro. „Im Schatten von Mies van der Rohe und anderen großen Themen hat Krefeld viele Alleinstellungsmerkmale zu bieten“, sagt Sauerland-Freer. Das wird auch im Programm des Kulturbüros für 2012 deutlich.

Für Krefeld ist dieses Feld längst zum wichtigen kulturellen Faktor geworden. „Das zeigt sich auch daran, dass die Fabrik Heeder erneut Aufführungsort bei der Internationalen Tanzmesse NRW ist“, sagt Sauerland-Freer. Das inzwischen elfte Festival „Move“ im Herbst hat neben Nordrhein-Westfalen die französische Tanzszene zum Schwerpunkt.

Das in Krefeld erfundene Instrument soll zur „kulturellen Identifikation“ mit der Stadt beitragen. Deshalb findet in diesem Jahr parallel zum 10. Bandoneon-Festival im Herbst eine Ausstellung über Heinrich Band und seine Erfindung im Museum Burg Linn statt. Das Original-Bandoneon aus dem 19. Jahrhundert, das der Förderverein kürzlich erworben hat, soll „Kristallationspunkt“ der Schau werden. Fast 20 000 Euro zusätzlich vom Landschaftsverband und der Sparkassen-Kulturstiftung hat Sauerland-Freer für das Projekt eingeworben.

Anfang April wird Kulturbüro-Mitarbeiterin Anette Puhl ins neu geschaffene Niederrheinische Literaturhaus an der Gutenbergstraße einziehen und „dort systematisch etwas aufbauen“, erklärt Sauerland-Freer. Puhl soll Kooperationen stärken, Fördergelder einwerben und vor allem Ansprechpartnerin sein. „Das Haus soll ein Kommunikationsort für die Literaturszene werden“, sagt der Kulturbüro-Chef. „Die Tür steht offen.“ Sauerland-Freer ist zuversichtlich, dass der Nachlass der ehemaligen Besitzerin Eva Brües genügend Geld für den Betrieb des Hauses abwirft.

Reihen wie die Puppentheatertage oder die monatlichen Serenadenkonzerte auf Burg Linn. „wirken oft selbstverständlich, aber sie sind ganz wichtig“, sagt Sauerland-Freer. Beide haben eine Fangemeinde und eine hohe Auslastung bei den Besucherzahlen. Gerade das Figurentheater sieht er dank der neuen Reihe „Budenzauber“ und der Krefelder Spielstätte Theater Blaues Haus als „wichtige Säule für die Zukunft“.

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