„Kunst und Krefeld" präsentiert sich in der Alten Post

Das erste Mal präsentiert sich der Verein „Kunst und Krefeld“ in den neuen Räumen.

„Kunst und Krefeld" präsentiert sich in der Alten Post
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Schwierige Zeiten liegen hinter dem Verein „Kunst und Krefeld“, der drei Jahre ohne festen Standort über die Runden kommen musste. Bereits im vergangenen Sommer konnten die neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Alten Post an der Steinstraße bezogen werden. Unter dem selbstbewussten Titel „Eigene Räume — eigene Sammlung“ wird dieser Neubeginn mit einer Ausstellung gefeiert.

Rund 85 Mitglieder zählt der Verein, der sich darauf spezialisiert hat, Krefelder Kunstgeschichte zu dokumentieren und für die Nachwelt zu sichern. „Die Ausstellung ist Essenz unserer Arbeit“ sagt Vorsitzender Christoph Tölke dazu. Die über die Jahre entstandene eigene Sammlung stellt einen Querschnitt durch die Krefelder Kunstszene der letzten hundert Jahre dar.

Den Anfang machte Wolf von Beckeraths Bild „Krefelder Markthalle“, das der Verein 2005 als erste Schenkung bekommen hat. Das Ölgemälde hat in der Ausstellung einen besonderen Platz bekommen. Besonderer Blickfang sind auch zwei großformatige Lithografien von Heinrich Gillis Görtz, der bis zu seinem Tod 2010 regelmäßig in der Krefelder Kunstszene präsent war. Ein Aquarell von Hugo Ziegler aus den 50er Jahren verweist in die künstlerisch produktive Nachkriegszeit. Zugleich gibt es aus dieser Zeit viele Künstlerviten, die heute in Vergessenheit zu geraten drohen. Die Recherche und Erfassung solcher Daten ist auch ein wichtiges Arbeitsfeld des Vereins.

Inzwischen gibt es auch vier Künstlerstiftungen, bei denen der Verein als Träger fungiert. Die Nachlässe von Hellmut Seegers und Axel Vater werden auf diese Weise gepflegt. Zwei kleine Objekte von Vater und eine florale Komposition von Seegers sind daher ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.

Mit Werken von Laurens Goossens, Gustav Fünders, Günther C. Kirchberger und Hans Joachim Albrecht sind auch einige ehemalige Lehrende der hiesigen Hochschule (früher Werkkunstschule) vertreten. Ein ornamentales Glasfenster von August Pigulla weist auf den Bereich Glaskunst hin, dem sich der Verein mit mehreren Ausstellungen und einer umfangreichen Publikation gewidmet hat. Die Ausstellung, die auf den ersten Blick etwas bunt zusammengemischt wirkt, erfüllt jedoch bestens den Zweck, einen Überblick über die breitgefächerten Vereinstätigkeiten zu geben.

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