Linner Jazzfestival gerät in Gefahr

Da die Kulturstiftung der Sparkasse sich zurückzieht, fehlen rund 5000 Euro. Der Jazzklub hofft nun auf die Hilfe der Stadt.

Krefeld. 2013 wird es noch klappen, weil die Ersparnisse reichen. Auch für 2014 glaubt der Jazzklub fest an sein Aushängeschild. „Da feiern wir das 30. Jazzfestival in Linn“, sagt die Vereinsvorsitzende Martina Heffels.

„Da lassen sich bestimmt Extraquellen anzapfen.“ Doch spätestens 2015 wird es eng für Krefeld traditionelles sommerliches Konzertereignis. „Da wackelt das Festival massiv.“

Der Grund: Die Kulturstiftung der Sparkasse, die seit 2010 jährlich 5000 Euro an den Jazzklub gezahlt hat, zieht sich ab nächstem Jahr aus der Förderung zurück. Dass der Jazzklub dennoch bis 2014 durchhalten könnte, liegt laut Heffels an „vorsichtigem Wirtschaften“ und einem Mitgliederzuwachs von bemerkenswerten 50 Prozent.

„Wir haben in den letzten drei Jahren 100 neue Mitglieder gewonnen.“ Sie bereichern das Krefelder Kulturleben mit über 50 Konzerten pro Jahr.

Doch all das ehrenamtliche Engagement wird nichts nützen, wenn schlicht das Geld fehlt. Aus diesem Grund führen Heffels und ihre Kollegen bereits Gespräche mit den Ratsfraktionen.

Sie hoffen, dass die Stadt einspringt und die bisherige Jahresförderung von 10 000 Euro aufstockt. Zumal behördliche Vorgaben das Festival zuletzt um 3500 Euro verteuert haben. Wegen Brandschutzbedenken war ein Umzug in die Vorburg notwendig, die Organisatoren mussten ein großes Zelt als Wetterschutz anmieten.

Die ersten Signale aus der Politik stimmen jedoch wenig optimistisch. Wenn überall gespart wird, hat die Forderung nach mehr Geld wenig Chancen. Vor Verzweiflung schlug Stefanie Neukirchner (CDU) bereits vor, die 5000 Euro für den Jazzklub beim Folklorefest abzuzwacken. Heffels ist bei dem Gedanken nicht wohl: „Wir Kulturleute sollten nicht anfangen, uns gegenseitig das Wasser abzugraben.“

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