Mario Barth: Eine Botschaft braucht er nicht

Wer bei Mario Barths Auftritt tiefgehende Inhalte erwartet, wird enttäuscht. Der 39-Jährige will einfach nur Spaß machen.

Krefeld. Er füllt riesige Hallen und ganze Fußballstadien mit Leichtigkeit und ist damit der erfolgreichste deutsche Comedian. Dabei hat Mario Barth nur ein Thema: Beziehungsprobleme oder, präziser, seine Freundin. Der 39-Jährige versichert, dass er bereits seit mehr als 14 Jahren mit ihr glücklich ist. Seinen Erfolg hat er durchaus auch der Angebeteten zu verdanken.

Mit seinem vierten Programm „Männer sind schuld, sagen die Frauen“ ist er gleich dreimal hintereinander im König-Palast zu sehen, und das stets vor ausverkauftem Haus. Das Geheimnis seines Erfolgs sind seine schlichten Gags, die immer ins Schwarze treffen und für alle Schichten verständlich sind. Bereits zu Anfang prophezeit er dann auch, dass Frauen beim Verlassen seiner Show sagen werden: „Pfff, na und!“ Während die Männer kopfschüttelnd „Woher kennt der meine Olle!“ denken dürften.

Traditionell fährt Barths Freundin einmal im Jahr ein Auto zu Schrott. Gut dass ihr das gerade kürzlich, noch rechtzeitig für das neue Programm, passiert ist.

Offensichtlich nicht gerade zu seiner Freude hat es Nachwuchs im Hause Barth gegeben: einen Hund. Der darf nun zwischen ihm und seiner Freundin auf der Couch Platz nehmen zum gemeinsamen Fernsehen, was Barth überhaupt nicht gefällt. Noch weniger gefällt ihm, dass der Hund Rinderfilet frisch zubereitet bekommt, er aber mit einer Dose vorlieb nehmen muss. Da es der Hund mit Namen Feedback am Magen hat, muss ein Experte für Hunde-Feng-Shui ran. Dazu stellt Barths Freundin die Möbel um, so ungeschickt, dass er nachts mit seinem kleinen Zeh prompt gegen eine neu aufgestellte Truhe läuft und sein Zeh danach ungesund zur Seite guckt.

Jeder kennt die mal mehr, mal weniger liebevollen Streitereien zwischen Paaren, ihre Missverständnisse und Alltagsprobleme. Doch Mario Barth versteht es, sie so zu verpacken, dass Menschen jeden Alters darüber lachen können.

Er läuft wie ein Dirigent über die aufwändig als U-Bahn-Haltestelle gestaltete Bühne und zeigt dem Publikum an, dass es noch nicht lachen darf. Denn er feuert mehrere Pointen hintereinander ab, eine lustiger als die andere.

Barth, der mittlerweile 100 Mitarbeiter für seine Shows beschäftigt und vier Lastwagen für seine Bühnendekoration benötigt, bedankt sich brav beim Publikum, dass „Leute darüber lachen, wie es bei mir zu Hause ist!“ Und sollte jemand die Botschaft suchen in seinem Programm: Es gibt keine. Aber wenn alle lachend die Show verlassen, dann hat er sein Ziel erreicht.

Das Publikum bekommt was es wollte: Spaß!

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