Architekturtage Mehr Mies wird grün — vor allem im Garten

Am Wochenende finden die 11. Architekturtage in den Häusern Esters und Lange statt.

Architekturtage: Mehr Mies wird grün — vor allem im Garten
Foto: D. Jochmann

Krefeld. Wer bei einem Besuch der Häuser Lange und Esters durch die großen Fenster in die Gärten blickt, wird sehen, dass Architektur und Natur dort eine enge Verbindung eingehen. Ludwig Mies van der Rohe wollte „Natur, Häuser und Menschen zu einer höheren Einheit zusammenbringen“.

Die beiden Villen mit ihren großzügigen Gärten an der Wilhelmshofallee sind ein gelungenes Beispiel dafür. Unter dem Motto „Mies ganz grün“ können Besucher am kommenden Wochenende Häuser und Gärten besuchen und dabei vieles über die Geschichte und den heutige Zustand erfahren.

Sylvia Martin und Thomas Janzen von den Kunstmuseen haben dafür ein Programm gestaltet, das heute Nachmittag mit Führungen durch die Häuser und Gärten startet. Um 18.30 Uhr gibt es den traditionellen Filmabend, der sich diesmal dem Thema „Gartenkunst im Film“ widmet. Als Beispiel dafür wird der 1961 gedrehte französisch-italienische Spielfilm „Letztes Jahr in Marienbad“ gezeigt.

Am Sonntagabend, 18.30 Uhr, hält Christoph Girot, Landschaftsarchitekt, einen Vortrag über „Mies als Gärtner“. Dabei wird es weniger um konkrete Gartenarbeit, sondern mehr um die enge Verknüpfung zwischen Architektur und Landschaft im Werk des berühmten Architekten gehen.

Pläne, die sich im New Yorker Archiv erhalten haben, belegen diese Bezüge auch für die Krefelder Häuser. „Das Gelände wurde hier extra aufgeschüttet“ erzählt Sylvia Martin. Von den Terrassen wird so ein weiter Blick über den tiefer gelegenen Hauptgarten ermöglicht. Auch die geradlinige Wegeführung, die ein wenig an barocke Gärten erinnert, ist auf Mies zurückzuführen. Schon lange nicht mehr erhalten, sind die Rosenbeete, die für einen gestaffelten Übergang von den Terrassen zum unteren Gartenbereich sorgen.

Andere Elemente wurden dagegen im Rahmen der Euroga 2002 wieder rekonstruiert. Über diese denkmalpflegerischen Maßnahmen wird am Sonntag, 11.30 Uhr, Beigeordneter Thomas Visser berichten. In einer Kurzführung wird das bereits 1923 errichtete Gartenhaus von Haus Esters vorgestellt, eine weitere Führung widmet sich dem Skulpturengarten. Unverzichtbar an den Architekturtagen ist die Vorführung der versenkbaren Hebefenster in Haus Lange, die den Bezug zwischen innen und außen besonders verdeutlichen.

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