Serenadenkonzerte: Junge Musiker gestalten traditionelle Reihe

Krefeld. Nach 53 Jahren Serenadenkonzerten auf Burg Linn könnte man die Reihe längst für selbstverständlich halten. Für eine dieser Kulturveranstaltungen, die halt existieren, aber niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

„So ist es nicht“, widerspricht Kulturbüro-Chef Jürgen Sauerland-Freer. „Die Serenaden sind ein wichtiger Fixpunkt für das Krefelder Kulturleben. Sie bieten immer wieder etwas Neues.“

In der Tat zeigt gerade die kommende Saison, wie sich das kammermusikalische Programm ständig erneuert. Auf den Fotos im Programmheft sind viele junge Musiker zu sehen — vom Amaryllis Quartett, das die Reihe am 20. Juli eröffnet, bis zum Delian-Quartett, das sie am 24. Mai 2013 beendet. „Junge Musiker ziehen junges Publikum“, sagt Carolin Sturm von Bayer Kultur, treuer Partner der Stadt im bereits zwölften Jahr. Ein altersbedingter Zuschauerrückgang, wie er andernorts üblich ist, sei in Krefeld jedenfalls nicht zu beobachten.

Leicht gesunken sind die Besucherzahlen dennoch, die Auslastung lag bei rund zwei Dritteln. „Allerdings war das Vorjahr extrem stark“, erklärt Jürgen Eichendorf, Organisator der Reihe im Kulturbüro. Allein 70 Abonnenten verzeichnet er für die Serenadenkonzerte. Besonders die Wahlabos sind ein „Renner“, wie Eichendorf betont. Für 75 Euro bekommt man Karten für sechs Termine nach Wahl, darunter auch das beliebte Silvesterkonzert, das stets binnen 20 Minuten ausverkauft ist.

In diesem Jahr ist der Pianist Gerrit Zitterbart am Jahresende zu Gast in Linn. Sein Repertoire wird ein ganz anderes Publikum anziehen als die Streichquartette oder die Gitarrenkonzerte — auch das macht den Reiz aus. „Die Zuhörer in Krefeld werden immer wieder überrascht“, sagt Carolin Sturm. „Und sie sind auch immer williger, sich überraschen zu lassen.“

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