Lager für die Kunst: Die Suche beginnt von vorn

Nun soll eine Arbeitsgruppe ein Depot finden. Selbst ein Neubau ist denkbar.

Krefeld. Alles auf Anfang: Die Frage, wo Krefeld künftig seine musealen Schätze lagert, ist wieder völlig offen. Das erklärte auf Anfrage Kulturdezernent Gregor Micus.

Er hat eine Arbeitsgruppe gegründet, in der alle Fraktionen vertreten sind, um das Problem zu lösen. „Das Ziel ist ein Konsens, mit dem alle gut leben können“, erklärte Micus. „Wir diskutieren ergebnisoffen.“

Die ehemalige Abendrealschule an der Hubertusstraße, die Micus zuletzt favorisiert hatte, ist als Depot-Standort vom Tisch. Sie sei für die Betreuung unter Dreijähriger vorgesehen. „Diese Frage hat derzeit den höheren Stellenwert, der zeitliche Druck ist hoch. Außerdem geht es leichter und schneller, eine Schule in eine Kita umzubauen als in ein Kunstdepot.“

Hinzu kam auch an der Hubertusstraße jenes Problem, das die Depot-Diskussion von Anfang an begleitet: Die Versicherung der millionenschweren Kunstsammlung stellt hohe Anforderungen an das zukünftige Lager. Sie betreffen das Raumklima, den Brandschutz und nicht zuletzt den Schutz vor Einbrechern und Dieben.

Aktuell lagert die Krefelder Kunstsammlung in einem Depot, das all diesen Anforderungen genügt: In der ehemaligen Druckerei Schotte an der Dujardinstraße finden die Museumsleute perfekte Bedingungen vor. Am liebsten würden sie die Übergangslösung, die während der Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums gilt, zur Dauerlösung machen. Doch der Haken sind die Mietkosten, die den Haushalt jährlich mit rund 180 000 Euro belasten.

Aus diesem Grund favorisiert Micus weiterhin eine „eigene Lösung“. Die Stadt sollte entweder im eigenen Besitz ein Gebäude finden, das sich ohne großen Aufwand zum Depot umbauen ließe. Oder sie baut neu. Was sich eher rechnet, ist völlig offen.

Einigkeit herrscht darüber, dass die Lösung am Ende allen Krefelder Museen zugutekommen soll. „Wir reden von viel Geld“, sagt Micus. „Wenn man das stemmt, müssen alle etwas davon haben.“ Der Bedarf ist da: Insgesamt fehlen den drei Museen 2000 Quadratmeter Lagerfläche.

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