Jubiläums-Flachsmarkt zu Pfingsten Linn feiert den Flachsmarkt

Auch bei der 40. Auflage hat das Spektakel nichts von der Faszination verloren.

Krefeld. Die Schmiede schwitzen an der Esse, die Weberin arbeitet, was das Zeug hält, der Seifenmacher stanzt Ornamente in die farbigen Stücke und der Kesselmacher schwingt den Hammer. Dazu geben sich die Ritter kämpferisch, die Burgfräulein lieblich und die Spielleute sind in Sangeslust.

Der 40. Flachsmarkt „Rund um Burg Linn“ ist der Arbeitsgemeinschaft erneut toll gelungen. „Sogar das Wetter kann nicht besser sein“, freut sich Vorsitzender Alexander Raitz von Frentz. Einen Wehrmutstropfen gibt es dennoch. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr fehlt Heinrich Thyssen, der neue Träger der Leopold-Wahlefeld-Plakette, krankheitsbedingt. Das Fehlen eines Geehrten hat es in vier Jahrzehnten noch nie gegeben (siehe Kasten).

Zum runden Geburtstag spricht noch einmal der frühere, langjährige Vorsitzende, Helmer Raitz von Frentz zur Flachsmarkt-Eröffnung. „Der Flecken Linn, durch den Grafen von Kleve um 1300 zur Stadt erhoben, wurde 1314 kurkölnisch und erhielt neben dem Marktrecht auch das Recht der Gerichtsbarkeit. Und so, der langen Tradition folgend, errichten die Landsknechte das Marktkreuz, das mit Richtschwert und Stadtsiegel behangen, für die Markt- und Gerichtstage dem Volk den Landfrieden anzeigt.“

Der Kurfürst „entbietet dann mit seinem Hofstaat, mit 900 angereisten Meistern und Gesellen sowie den gesamten Bewohnern des Burgstädtchens, dem diesjährigen Schirmherrn Heinz Günter Horn, dem Vorsitzenden des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, den Willkommensgruß“.

Horn freut sich sichtlich über die Schirmherrschaft. „Bekanntlich trifft man sich im Leben mehrmals“, erklärt er. „Als Archäologe kenne ich Albert Steeger und Renate Pirling und ihre Ausgrabungen und — durch zahlreiche Besuche - besonders die berühmten Funde aus dem Fürstengrab.“

Er habe die Ehre, das Amt im Verbund mit seinen Vorgängern auszuüben und die Chance, vor dem Flachsmarkt-Publikum für sein Amt zu werben, sagt er weiter.

Das Publikum — insgesamt strömen am Pfingstwochenende rund 45 000 Besucher nach Linn — steht oder liegt derweil auf der Wiese der Vorburg, lässt sich ein Eis schmecken und ruht sich vom ersten Rundgang aus. Kommentar von Oberbürgermeister Gregor Kathstede: „Schöner könnte es nicht sein. Wir können stolz darauf sein, dass es den Flachmarkt in Linn gibt.“

Er dankt besonders den mehr als 400 ehrenamtlichen Helfern, die zum Gelingen beitragen. Denn Kathstede weiß: Schon ab heute wird der 41. Flachsmarkt vorbereitet.

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