Luftreinhalteplan: Verkehr wird genauer gezählt

Krefeld. Krefelds Luft wird sauberer. Die Maßnahmen, die die Stadt im Rahmen des Luftreinhalteplans zur Schadstoffreduzierung der Luft ergriffen hat, zeigen Wirkung. Das berichtete Umweltfachbereichsleiter Helmut Döpcke am Donnerstag den Mitgliedern im Umweltausschuss.

Für den Hafen zeigen die Zahlen beispielsweise, dass er in Bezug auf die Feinstaubmessung 2013 erstmals im grünen Bereich war. An 27 Tagen wurde der Grenzwert überschritten, erlaubt sind 35 Tage im Jahr. Wichtiger noch: Der positive Trend ist über die Jahre betrachtet relativ stabil. Im Jahre 2002 wurden noch 148 tiefrote Tage gezählt.

Diese positive Tendenz lässt sich auch im Bereich des Stickstoffdioxids erkennen. Der Jahresmittelwert des Schadstoffs sinkt allerorten — mit Ausnahme von zwei Stellen: An der Kölner Straße und am Oranierring dokumentieren die Messstationen immer noch zu hohe Werte.

An der Kölner Straße stagnierten sie 2013 knapp über dem erlaubten Grenzwert, am Oranierring haben sie sich von 2012 auf 2013 sogar verschlechtert. Eine Erklärung hätten weder er noch die Bezirksregierung oder das Landesumweltamt, sagt Fachbereichsleiter Helmut Döpcke.

Unstrittig ist, dass der Luftreinhalteplan für Krefeld fortgeschrieben werden muss. In einem Gespräch mit der Bezirksregierung haben die Fachleute mit Dezernent Thomas Visser an der

Spitze die Ergebnisse diskutiert. Fazit: Man will und muss Maßnahmen finden, die mittelfristig zu einer Einhaltung der Grenzwerte auch an diesen Hauptverkehrsstraßen führen. Die Zeit drängt: Bis Ende des Jahres wird die Grenzwertüberschreitung toleriert. Dass man die Schadstoffe bis dahin auf ein akzeptables Maß senken kann, ist laut Döpcke „unwahrscheinlich“.

Ab sofort geht es deshalb um die Ursachenforschung. In den kommenden Wochen wird es eine Verkehrszählung geben. Nicht nur die Zahl, auch der Typ der Fahrzeuge (Pkw, Lkw) und Stillstandszeiten werden ermittelt. Auf Grundlage dieser Daten soll am Jahresende eine Entscheidung über künftige Maßnahmen getroffen werden.
Einig sind sich Stadt und Polizei, dass es wie im August und Oktober auch künftig Verkehrskontrollen geben wird. „Ob die Kontrollen dauerhaft abschreckend wirken, bleibt abzuwarten.“

Die optimistische Annahme, man könne die Temporeduzierung auf der Gath auf 50 Stundenkilometer wieder zurücknehmen, hat sich derweil zerschlagen. Zwar habe sich die Luftqualität nicht signifikant und an allen Punkten verbessert, aber die höhere Geschwindigkeit bedeute auf der anderen Seite definitiv mehr Lärm. Ein Grund, weshalb die Bezirksregierung die Zustimmung verweigert.

Dass die Luftqualität sich nicht wesentlich verbessert hat, ist nachvollziehbar: Die Ampeln auf der Gath können für Tempo 50 nicht auf grüne Welle geschaltet werden. Man habe nachjustiert, aber es reiche nicht aus“, sagt Umweltdezernent Thomas Visser.

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