Martina Kömpel ist an der Wilhelmshofallee aufgewachsen. Eigentlich wollte sie wegen des Modeschöpfers Yves Saint Laurent nach Paris und hat nach dem Abitur am Moltke-Gymnasium eine Schneiderlehre absolviert. Doch dann entschied sie sich, Theaterwissenschaft und Völkerkunde zu studieren.

Nebenher verdiente sie ihr Studiengeld beim Fernsehen als Kabelträgerin. Auch da zeigte sie Talent, suchte die Kandidaten für "Der Preis ist heiß" aus und betreute die Paare bei der "Traumhochzeit". Jobs als Kamera- und Produktions-Assistentin folgten. "Bei Pro 7 war ich in der Herstellungsleitung tätig. Ich weiß, wie es hinter der Kamera zugeht."

Als sie in München ihren Mann Nicolas Mamère kennen lernte, folgte sie ihm auf die französische Insel Réunion. "Er hatte dort beruflich zu tun und wir bekamen das erste von zwei Kindern", erzählt sie. "Doch die kleine Sophia pflegen und in der Sonne liegen reichte mir nicht", berichtet die aktive Frau.

Als sie wieder nach Paris zogen, sorgte ihre mittlerweile legendäre Kürbissuppe für den Durchbruch. "Ich brachte sie zu einem Essen bei Freunden mit. Sie haben sich beinahe zerrissen vor Begeisterung. Ich fasste den Entschluss, das Hobby zum Beruf zu machen."

Ein Anruf bei Lucas Carton, einem bekannten Drei-Sterne-Restaurant in Paris, reichte. "Der Chef dort war Alain Senderens, einer der ganz großen französischen Meister", sagt Kömpel. "Ich hatte Glück. Zwei Tage später konnte ich anfangen."

Als Alain Senderens seine drei Sterne abgeben wollte, um nach 28 Jahren etwas anderes zu machen, war das auch ein Signal für die Krefelderin. "Ich habe mich als erste Deutsche an der Pariser Kochschule École supériore de cuisine francaise Ferrandi beworben." Die Aufnahmeprüfung an einer der besten Kochschulen der Welt schaffte sie ohne Mühe. 2005 trat Kömpel in der Schule an und seit 2007 ist sie nicht nur "studierte Köchin", sondern Meisterköchin.