Massenschlägerei unter dem goldenen M

Krefeld. Eigentlich wollten vier junge Menschen im September 2010 nur ihren nächtlichen Heißhunger mit Fastfood aus dem McDonalds-Restaurant am Dießemer Bruch stillen. Sie ließen sich gegen vier Uhr morgens mit einem Taxi zum Drive-In-Schalter fahren.

Doch aus dem schnellen Essen wurde nichts, weil ihr Fahrer ausgerastet sein soll. Am Ende stand eine Massenkeilerei, bei der nicht nur Fäuste, sondern auch Pfefferpray durch die Luft flog. Das Chaos wurde jetzt vor dem Amtsgericht Krefeld aufgearbeitet.

Die Staatsanwaltschaft wirft Ergül Ö. unter anderem gefährliche Körperverletzung vor. Es wurde voll im Gerichtssaal. Zehn Zeugen waren geladen, weitere sollen noch folgen. „Der Mann war völlig außer Kontrolle“, sagte die 24-jährige Zeugin S. im Verfahren vor dem Krefelder Amtsgericht aus. Der Taxifahrer soll der jungen Frau über den Fuß gefahren sein. Weil die Zeugin nach eigenem Bekunden schnell reagierte, habe der Wagen nur den Schuh erwischt. Eine Verletzung trug die Frau nicht davon. Als jedoch der Lebensgefährte der 24-Jährigen von dem Vorfall hörte, soll es zu den ersten Handgreiflichkeiten gekommen sein. Der Taxifahrer soll aus seinem Wagen gestiegen sein und soll mehrere Zeugen mit einem Laptop geschlagen haben. Später eskalierte die Situation erneut, als der Fahrer die Gruppe an der Ausfahrt des Schnellrestaurants zur Rede stellen wollte.

Der 48-jährige Angeklagte stellte in seiner Aussage klar: „Es ist genau das Gegenteil passiert.“ Er habe nichts davon bemerkt, dass er der jungen Frau angeblich über den Fuß gefahren sei. Dann sei er ohne Vorwarnung geschlagen worden. Den Computer habe er dann nur zum Schutz seines Gesichtes benutzt und habe niemals damit geschlagen. Als er die Gruppe vom Wagen aus erneut gesehen hatte, waren bereits mehrere Taxikollegen informiert und stärkten dem Mann den Rücken. Es flogen erneut die Fetzen. „Da war richtig Chaos“, erklärte der Angeklagte. Genau diese chaotischen Zustände gilt es aufzuklären. Der Richter will dazu weitere Zeugen vernehmen. Ein weiterer Termin folgt.

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