Mauerfalljubiläum: Lichtgrenze mit Gas aus Krefeld

Air Liquide liefert Gas und Equipment nach Berlin für 8000 Ballons. Die zeichnen Teilstrecke der früheren Mauer nach.

Krefeld. Der 9. November 1989 ist weltweit ein Symbol für Freiheit und für die friedliche Revolution. An dem Tag fiel die Mauer in Berlin. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag wird sie mit der Installation „Lichtgrenze“ noch einmal auferstehen. Dazu zeichnen 8000 weiße große Ballons vom 7. bis zum 9. November eine 15,3 Kilometer lange Strecke der ehemaligen Mauer quer durch die Bundeshauptstadt nach. Zum Höhepunkt des Tages lassen Paten in einer Gemeinschaftsaktion symbolträchtig ihre Ballons in den Himmel steigen. Möglich macht das die Firma Air Liquide aus Krefeld.

„Wir sind begeistert, dass man für dieses Projekt an uns herangetreten ist“, sagt Thomas Pfützenreuter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Air Liquide Deutschland, gestern bei der Vorstellung der Ballonaktion in Krefeld. Der Gasehersteller unterstützt die Aktion mit dem notwendigen Gas, einem ausgeklügelten Logistikkonzept, maßgeschneiderter Technik und Manpower. „Die größte Herausforderung dabei ist, zweimal je 8000 Ballons innerhalb von sieben Stunden zu befüllen.“

Ein Team aus 20 Ingenieuren und Werkstattmitarbeitern hat in den vergangenen Wochen in Gellep-Stratum eifrig vier eigens für den Gastransport und die Befüllung der Ballons entwickelte Ringleitungssysteme gebaut. In Berlin werden zwei Lkw und zwei kleinere Transporter für die mobile Füllaktion eingesetzt. Beladen sein werden sie mit 500 Gasflaschen und den jeweils bis zu 18 Meter langen Ringleitungen. An denen können 20 Ballons gleichzeitig befüllt werden.

Die ersten Transporte sind gestern Nachmittag bereits Richtung Berlin aufgebrochen. Dort werden am kommenden Donnerstag die ersten, 60 Zentimeter großen Hüllen aus Naturkautschuk von insgesamt 150 eigens geschulten Helfern mit Stickstoff befüllt. Im Abstand von jeweils 2,60 Meter werden sie danach direkt an den entsprechenden Stelen vor Ort befestigt.

„In einem zweiten Durchgang, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, werden diese Ballons dann gegen 8000 neue ausgetauscht, die Helium für den spektakulären Auftrieb enthalten“, sagt Pfützenreuter. Durch einen LED-Ring im Ballon leuchten sie weithin sichtbar in der Nacht. „Sicherheit hat dabei höchste Priorität“, versichert Pfützenreuter.

„Hinter jedem Ballon steht an dem 9. November ein Mensch“, erzählt Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin GmbH als Initiator. Das Projekt Lichtgrenze und die Ballonaktion seien kein Event, sondern ein Sinnbild für die Menschen, die 1989 auf die Straße gegangen sind und auf friedliche Weise den Grenzwall eingerissen haben.

Zum Höhepunkt der Veranstaltung werden am Sonntag, 9. November, ab 19 Uhr in einer großen Gemeinschaftsaktion die Ballons in den Himmel fliegen und die Berliner Mauer symbolisch erneut zu Fall bringen. Am Brandenburger Tor spielt die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim Beethovens „Ode an die Freude“. Pfützenreuter und sein Team werden live dabei sein.

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