Mordprozess Beate S.: Birgit K. freute sich "auf Badewanne voller Geld"

Krefeld. Am Donnerstag wurde der Mordprozess im Fall Beate S. vor der Schwurgerichtskammer des Krefelder Landgerichts fortgesetzt. Die vermögende 75-Jährige S. war am Abend des 16. März in ihrer Wohnung an der Camesstraße erwürgt worden.

Auf der Anklagebank sitzen neben dem mutmaßlichen Mörder Hristo I. und seinem mutmaßlichen Helfer Hristo M. das Ehepaar Stefan und Birgit K., die den Mord aus Habgier in Auftrag gegeben haben sollen. Birgit K. ist die Alleinerbin des 150.000 Euro und mehrere Eigentumswohnungen umfassenden Vermögens von Beate S.

Am zweiten Verhandlungstag sagte zunächst der Chefermittler in dem Fall, Gerd Hoppmann, aus. Dabei ging es unter anderem darum, wie man auf die mutmaßliche Mittäterschaft des Ehepaares K. gekommen sei. Zunächst habe man eine Beteiligung des Ehepaares nicht für wahrscheinlich gehalten. Die K.s seien eine geradezu biedere Familie gewesen, Birgit K. habe sich dem Anschein nach rührend um Beate S. gekümmert.

Auf eine Beteiligung des Paares sei man durch die Telefonüberwachung des Handys gekommen, das Beate S. gehört hatte und vom Täter mitgenommen worden war. Von diesem Handy aus sei Stefan K. angerufen worden. Da sei klar gewesen, dass er etwas mit der Sache zu tun habe. Dies sei für die Ermittler eine Überraschung gewesen. Allerdings sei es in den Gesprächen nicht um den Mord gegangen.

Um herauszufinden, ob auch die Ehefrau Birgit K. beteiligt war, habe man einen V-Mann eingeschaltet. Dieser geheim bleibende Mann, der nicht bei dem Prozess aussagen wird, habe mit Birgit K. Kontakt aufgenommen und dabei gesagt: "Kann ich ihren Mann sprechen, es geht um die Sache Camesstraße." Darauf hin habe Birgit K. ihren Mann angerufen und in dem von der Polizei abgehörten Gespräch gesagt: "Es weiß jemand was". In einem anderen Gespräch habe Birgit K. gesagt, sie freue sich schon darauf, in einer Badewanne voll Geld zu liegen.

Beim Prozessauftakt am Dienstag hattte Birgit K. durch ihren Anwalt alle Vorwürfe gegen sie zurückgewiesen und erklären lassen, sie habe nie behauptet, den Mord an Beate S. gebilligt zu haben. Ihr Mann habe zwar zuvor Andeutungen gemacht, sie habe diese aber nicht für bare Münze genommen und das auch stets abgelehnt.

Für den Prozess sind neun weitere Verhandlungstage bis in den Januar terminiert. Nächster Termin ist der 7. Dezember. bra/vobu

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