Museumsleitung hofft auf die Eröffnung im Herbst

Im Kaiser-Wilhelm-Museum gehen die Arbeiten nun zügig voran. Urteil gegen Fensterfirma steht noch aus.

Museumsleitung hofft auf die Eröffnung im Herbst
Foto: Stadt Krefeld

Krefeld. Vorsichtig sprechen Museumsleitung und Stadtverwaltung beim Kaiser-Wilhelm-Museum inzwischen von einem Vor-Eröffnungstermin im kommenden Herbst. Ursprünglich sollte der schon 2014 sein. Doch mangelhafte Bau-Ausführungen mehrerer Handwerker, unter anderem die Fenster- und Trockenbaufirma, haben zu den Verzögerungen geführt. Jetzt geht es zügig voran.

„Die Fußbodenheizung mit Heizschlaufen ist verlegt, die beschichtende Estrichdecke aufgetragen“, sagt Pressesprecher Dirk Senger auf Nachfrage. Im Anschluss ist mit der Installation der Klimageräte unterhalb der Fenster begonnen worden. Für ideale Temperaturen in den musealen Räumen werden künftig im Betrieb eine zentrale Klimaanlage, dezentrale Klimageräte und die Fußbodenheizung sorgen.

„Die Rekonstruktion der historischen Fenstereinfassung im Thorn-Prikker-Saal befindet sich in der Abschlussphase“, sagt Senger. Derzeit ist ein persönlicher Besuch auf der Baustelle wegen der gerade abgeschlossenen Estricharbeiten nicht möglich. Schon in Kürze aber will die Verwaltung einen Rundgang für die Presse anbieten. Der führt dann auch zu dem Wandgemälde „Lebensalter“ (1923) von Johan Thorn Prikker. Mit den Restaurierungsarbeiten soll jetzt laut Fachverwaltung begonnen werden.

Noch ist das Gerichtsurteil im Verfahren gegen die frühere Fensterfirma nicht gefallen. Zweimal ist bislang der Termin verschoben worden. Die Stadt fordert Schadensersatz von der Firma, die inzwischen einen Insolvenzantrag gestellt hat. Der Streitwert liegt bei rund 284 000 Euro. Die Fensterfirma soll das geforderte Zapfenband bei den gelieferten Fenstern nicht verwendet haben. Die Stadt hatte das moniert und neue eingefordert. Durch diese zeitliche Verzögerung seien auch andere Gewerke bei der Ausführung behindert worden. Die Fensterfirma hat eine eigene 70-seitige Stellungnahme vor Gericht eingebracht.

Auch der ersten Trockenbaufirma musste die Verwaltung kündigen, die Arbeiten sind neu vergeben worden.

Dem üblichen Bauverlauf entsprechend sind die Tischlerarbeiten, die Baureinigung, der Einbau der Schließanlage, die Beschilderung sowie die Montage der Brandschutzvorhänge noch zu vergeben. Die Kosten hierfür betragen rund 500 000 Euro. Insgesamt liegen die Kosten für die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums bislang bei rund 17,7 Millionen Euro. Unvorhergesehene Probleme, eine viel schlechtere Bausubstanz als erwartet und nicht mehr aufzuarbeitende Dach- und Sanitär-Installationen haben laut Verwaltung die Kosten in die Höhe getrieben.

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