Haus Verberg Nach Razzia im Bauamt: Beschuldigter auf freiem Fuß

Nach der Brandstiftung im Haus Verberg geht die Staatsanwaltschaft von Bestechung im Rathaus aus.

Haus Verberg: Nach Razzia im Bauamt: Beschuldigter auf freiem Fuß
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Im November 2014 ging Haus Verberg in Flammen auf. Seitdem ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft. Zunächst wegen Brandstiftung, dann zusätzlich wegen des Verdachts der Korruption. Die Durchsuchung des städtischen Bauamts sorgte Ende April für Aufruhr, im Mai wurde ein Verdächtiger in Untersuchungshaft geschickt.

Die Frage nach dem aktuellen Ermittlungsstand beantwortete Oberstaatsanwalt Axel Stahl jetzt klar: Der Mann sei nach wenigen Tagen wieder entlassen worden. „Der Haftgrund war nicht mehr gegeben.“ Entlassen ist er, entlastet ist er aber nicht.

Brandstiftung am Haus Verberg: Mitarbeiter des städtischen Bauamts unter Verdacht
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Brandstiftung am Haus Verberg: Mitarbeiter des städtischen Bauamts unter Verdacht

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Hinter Gitter hatte man den Mann geschickt, weil Verdunklungsgefahr bestand. Die Ermittler — und mit ihnen das Amtsgericht — befürchteten die Gefahr, dass der Mann Beweise vernichten könnte. Das sollte und wurde wohl erfolgreich verhindert. Der Mann wird von der Staatsanwaltschaft weiterhin für die Brandstiftung verantwortlich gemacht.

Nach wie vor gehen die Ermittler von drei Beschuldigten aus. Der Tönisvorster soll das Feuer verursacht haben, das das Haus Verberg, leerstehend und bereits zum Abriss freigegeben, vernichtete.

Die Ermittlungen zur Brandursache führten die Kripo auch in Büros der Stadtverwaltung: Ein Angestellter im städtischen Bauamt wird im Kontext des Projekts Haus Verberg und Neubebauung des Grundstücks Bestechlichkeit, einem dritten Beschuldigten Bestechung vorgeworfen. Es gehe um einen „erheblichen Betrag“, sagt Stahl.

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Nach wie vor werde Beweismaterial ausgewertet und geprüft, ob es weitere Personen oder Zahlungen, möglicherweise auch bei anderen Projekten, gegeben habe. „Die zahlreichen Hinweise aufzudröseln, erfordert Zeit“, sagt Stahl. Eines könne er aber mit Sicherheit sagen: „Im Augenblick gibt es keinerlei Hinweise, dass sich weitere Personen im städtischen Bauamt gesetzeswidrig verhalten haben.“

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