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Gesundheit Neue Technik bei Schlaganfall

Helios-Klinikum bietet als einziges Krefelder Krankenhaus die so genannte Thrombektomie als Behandlungsmethode an.

Gesundheit: Neue Technik bei Schlaganfall
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Fortschritt in der Medizin: Bisher war beim Hirninfarkt allein die Therapie mit Gerinnsel auflösenden Medikamenten die Behandlung der Wahl. Heute gilt: Der Therapieerfolg bei großen Schlaganfällen kann entscheidend verbessert werden, wenn Kathetertechniken zum Einsatz kommen. Hier wird das ursächliche Gerinnsel mechanisch aus dem kranken Gefäß herausgezogen. Das nennt man Thrombektomie. Und das Helios-Klinikum bietet diese neuen Behandlungsmöglichkeiten als einziges Krankenhaus in Krefeld an.

Für den Behandlungserfolg der medikamentösen Thrombolyse ist die Größe des gefäßverschließenden Gerinnsels entscheidend. Große Gerinnsel können so oft nicht beseitigt werden. Sie ziehen jedoch die schwersten Schlaganfälle nach sich, nicht selten dauerhafte Pflegeabhängigkeit oder Tod. Besagte Thrombektomie ist der alleinigen medikamentösen Thrombolyse dann überlegen, wenn ein großes Gerinnsel ein so genanntes Hauptstammgefäß komplett verschließt. Das ist besonders schlimm für den Patienten, da diese Verschlüsse zu großen Schlaganfällen mit schwersten Ausfällen führen.

Die Thrombektomie wird in Kathetertechnik über die Leistenarterie durchgeführt, meist in Narkose unter Röntgenkontrolle im Interventionszentrum. Dr. Ralf Dörbecker ist der leitende Arzt der Neuroradiologie am Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie. Er erklärt, wie es geht: „Ein sehr dünner Mikrokatheter mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter wird zu dem verschlossenen Hirngefäß vor- und durch das Blutgerinnsel hindurchgeschoben. Darin enthalten ist ein elastisches Drahtgeflecht. Durch Zurückziehen des Mikrokatheters entfaltet sich dieses Drahtgeflecht. Das Blutgerinnsel verfängt sich darin und kann so herausgezogen und der Blutfluss zum Gehirn wieder hergestellt werden.“

Kollege Prof. Thomas Haarmeier, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Krefeld, geht davon aus, dass „etwa zehn Prozent der Schlaganfallpatienten für diese Therapie infrage kommen. In mehreren wissenschaftlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass deutlich mehr Patienten überleben und ohne wesentliche Defizite den Weg ins normale Leben zurück finden“. Bei großen Verschlüssen, heißt es, werde das Risiko zu versterben sogar halbiert. Der wesentliche Faktor für eine erfolgreiche Therapie sei die Zeit vom Auftreten der Symptome bis zum Therapiebeginn.

Wichtig sei dabei, dass die Patienten unmittelbar nach Symptombeginn in eine Klinik mit entsprechender fachlicher Erfahrung und gerätetechnischer Ausstattung, eingewiesen würden.

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