Neue Wache soll 2016 in Betrieb gehen

Am Donnerstag wurden die Verträge für den 37,5-Millionen-Euro-Bau unterzeichnet. Hohe Ansprüche an Architektur und Funktionalität.

Krefeld. Ab April 2016 sollen die Fahrzeuge der Krefelder Berufsfeuerwehr von der Neuen Ritterstraße ausrücken. Stadt und das Mannheimer Unternehmen SKE Facility Management unterzeichneten am Donnerstag die Verträge zum Bau der neuen Hauptfeuer- und Rettungswache am Rande der Innenstadt, die die Feuerwehr mit Siebenmeilenstiefeln voranbringen soll.

Denn in der desolaten Hauptwache an der Florastraße, die seit 103 Jahren genutzt wird und später zum Wohnobjekt werden soll, ist ein vernünftiger Wachbetrieb kaum mehr möglich.

Ein Gebäude, in dem nicht der Keller bei starkem Regen vollläuft, wo nicht die Spiegel der Wagen eingeklappt werden müssen, um die Fahrzeughalle zu verlassen — das soll nach rund zwei Jahren Bauzeit Realität werden, sagte Oberbürgermeister Gregor Kathstede am Donnerstag bei der Vertragsunterzeichnung im Rathaus. SKE wird die Wache im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft auf dem bereits von der Stadt gekauften Gelände bauen und betreiben.

Die reinen Baukosten werden laut Stadtdirektorin Beate Zielke bei 37,5 Millionen Euro liegen. Über 30 Jahre wendet die Stadt jährlich 2 070 000 für die Abtragung des Kredites auf, so Planungsdezernent Martin Linne. Hinzu kämen Kosten von derzeit 785 000 Euro pro Jahr für Unterhaltung und Betrieb, wobei dieser Betrag sich aufgrund äußerer Einflüsse sicherlich im Laufe der Zeit verändern werde.

Die Architekten haben bei ihrer Planung großen Wert darauf gelegt, an diesem wichtigen Punkt am Rande der Innenstadt ein ansprechendes Gebäude zu schaffen. Prof. Dörte Gatermann erinnerte daran, welche Bedeutung die Architektur in Krefeld habe. An diese wolle man anknüpfen. So könne der dunkle Ziegel, der beim Bau verwendet werde, durchaus an die Häuser Lange und Esters erinnern.

Während dieser für Schwere und Stabilität stehe, stelle das zur Güterstraße gelegene Glasfoyer als Kontrast Leichtigkeit dar. Dort ist eine Kunstwand mit geschwungenen Linien geplant. Davor wird es einen öffentlichen Platz geben, während das Gebäude insgesamt in Form eines H konzipiert ist. Allzu großzügig geplant wurde dabei nicht: „Da ist kein Quadratmeter zu viel“, machte Gatermann deutlich.

Zur Neuen Ritterstraße gelegen ist ein bis zu drei Geschosse hoher Baukörper, in dessen Erdgeschoss auf rund 170 Metern knapp 30 Tore als Ausfahrten für Einsatzfahrzeuge dienen. Darüber befinden sich Ruhe-, Sozial- und Sporträume sowie die Leitstelle.

Oberstes Ziel war es, die besonderen Ansprüche einer Feuerwache umzusetzen — insbesondere kurze Wege. Zur Bahnlinie hin gelegen befinden sich Werkstätten, Schulungs- und Verwaltungsbereich.

Ein Gebäude, in dem Brandsimulationen durchgeführt werden können, befindet sich ein wenig abgesetzt am äußeren Rand des Wachgeländes. 230 Mitarbeiter werden im Schichtbetrieb ihren Dienst versehen.

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