Neujahrsempfang: Weihbischof Johannes Bündgens bricht eine Lanze für die Laien

Dritter Neujahrsempfang ohne Regionaldekan in Krefeld.

Krefeld. Sie sind das Salz der Erde: Die Laien in der römisch-katholischen Kirche. Vor allem in Krefeld. Seit drei Jahren ist die Stadt nun ohne Regionaldekan, und Katholiken- und Pastoralrat sowie Geistliche teilen sich seine Aufgaben. Am Tag der Heiligen Drei Könige begrüßte in Pax Christi zum Neujahrsempfang der Katholiken der Region Krefeld/Meerbusch deshalb Lothar Zimmermann, Vorsitzender des Katholikenrats und Sprecher des Pastoralrats, die Gäste. Insbesondere den Weihbischof Johannes Bündgens, aber auch Vertreter anderer Glaubensrichtungen, der Krankenhausärzte und Politiker.

In seinem Rückblick auf das abgelaufene Jahr stellte Zimmermann den Schwerpunkt „In Würde leben“ heraus. Ziel sei es, alten und verwirrten Menschen ein würdevolles Leben in Heimen zu ermöglichen. Aber auch Personen, vor allem Kinder und Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, müssten in diese Überlegungen mit einbezogen werden. Das sei das Fazit einer Klausurtagung.

Weihbischof Bündgens sprach in seinem Vortrag über das Thema „50 Jahre nach dem Konzil: Die Verantwortung aller Getauften in der Vielfalt der Charismen und Dienste“. Unter „Charismen“ versteht der Weihbischof die „Geistesgaben“. In seinen Ausführungen über die drei „Denkfiguren“, die aus dem Konzil abzuleiten sind, die Taufe, Communio und das Synodenwesen, versuchte er, den negativ belegten Begriff „Laie“ zu korrigieren.

Der Weihbischof stellte heraus, dass sich die Gleichheit aller aus der Taufe heraus begründen lasse. Erstaunliches zur Emanzipation aus den Anfängen des Christentums äußerte er: „Die Beschneidung wurde durch die Taufe abgeschafft.“ Über die Möglichkeiten, mehr Demokratie in der katholischen Kirche zu leben, philosophierte er: „Mehrheitsprinzip und Gewaltenteilung werden eingeübt.“

Zur Einstimmung in das musikalische Programm schilderte Regionalkantor Andreas Cavelius kurz die C-Ausbildung für nebenamtliche Kirchenmusiker und konnte mit Ruth Jochim und Simon Botschen zwei „Talente der C-Ausbildung“ vorstellen. Wie dringend dieser verkürzte Ausbildungsgang für den Alltag in den Gemeinden sein kann, machte er mit einem Hilferuf seines Kollegens von St. Nikolaus deutlich. An Heiligabend hatte dieser 14 Messen musikalisch zu gestalten. Derzeit gibt es im Bistum Aachen 21, in Krefeld fünf Studierende in der C-Ausbildung.

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