Neusser Straße: Tor zur Innenstadt wird saniert

Die Pläne für die Umgestaltung liegen vor. Das Land gibt Geld für die Arbeiten.

Krefeld. Das Tor zur Innenstadt lädt eher zum Umkehren ein. Wer vom Hauptbahnhof über das Hansa-Centrum zur City flanieren möchte, wird von heruntergekommenen Fassaden, einem unruhigen Pflaster-Kuddelmuddel, Stolperstellen und einem insgesamt schmuddeligen Gesamteindruck empfangen. Von Samt und Seide keine Spur.

Das soll sich ändern. Voraussichtlich ab 2013 wird die Stadt der südlichen Fußgängermeile im Rahmen des Stadtumbaus West ein einheitliches Bild verpassen. Die entsprechenden Pläne treten jetzt den Weg durch die Gremien an. Die Bezirksregierung hat für den ersten Bauabschnitt (geschätzte Kosten 273 500 Euro) bereits Fördergelder in Höhe von 65 200 Euro bewilligt.

Planerin Alexandra Heydt hat damit zwischen Hansa-Centrum und Südwall ein einheitliches Pflaster mit Blindenspur, Leuchten wie an der Hochstraße und neue Abfalleimer vorgesehen. „Bäume sind wegen der Leitungen wohl nicht möglich“, bedauert sie. Um die Außengastronomie zu beleben und die Schlauchwirkung aufzulockern, favorisiert sie dennoch eine Begrünung. „Vorstellbar sind Kübel mit kleinkronigen Bäumen.“

Somit wäre auch endlich der 2009 neugestaltete Platz vor Saturn stimmig eingebunden. Bis alles zusammenpasst, wird allerdings noch etwas mehr Zeit ins Land gehen. Mit dem zweiten Bauabschnitt ist nicht vor 2014 zu rechnen.

Dabei handelt es sich auch um das weitaus größere Bauvorhaben mit Kosten von geschätzt 831 500 Euro. Es schließt das obere Stück Gladbacher Straße und einen Teil der Hansastraße ein. An der Gladbacher Straße sollen neben dem neuen Pflaster die Baumreihe ergänzt und Sitzbänke aufgestellt werden. Spielgeräte, vielleicht sogar kombiniert mit Wasser, lockern das Bild weiter auf. Passend zu den Seniorenheimen des Bezirks plant Heydt an der Hansastraße Bewegungsgeräte für Senioren, eine Sitzecke vor dem Hansa-Centrum lädt zum Verweilen ein. „Das ist dort momentan ein wenig trist“, so Heydt.

Schlicht „toll“ findet es daher auch Hartmut Janßen vom Aktivkreis südliche Innenstadt, dass die lange geforderte Umgestaltung endlich in die Gänge kommt. „Es wird auch Zeit“, sagt er mit Blick auf die zunehmenden Stolperfallen. Dass der Umbau auch eine Initialzündung sein kann, belegt er anhand des Platzes. „Da wurde dann in der Umgebung auch direkt investiert.“

Ein Effekt, auf den auch Stadtumbau-Koordinator Eckhard Lüdecke und Stadtgestalter Markus Bernthaler setzen. „Schön wäre, wenn danach auch die Fassaden in Angriff genommen würden“, hofft Bernthaler. Dafür gebe es auch Zuschüsse, macht er eine solche Initiative schmackhaft. Und Lüdecke ist überzeugt: „Ich glaube, dass der Süden ein großes Pfund sein wird mit seinen Altbaufassaden und dem südländischen Flair.“ Aufbruchstimmung also im Südbezirk, wie auch die neue Straßengemeinschaft mit vielen ausländischen Geschäftsleuten bezeugt. Was fehlt, ist noch eine Perspektive für das Stadtbad. Man sei weiter im guten Gespräch mit den beteiligten Architekten, verspricht Lüdecke. „Städtebau ist eben ein Langzeitprojekt.“

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