Oppum: Bürger kämpfen gegen Lärm

Eiserner Rhein, Flugzeuge und die A57 belasten die Anwohner. Alle warten zudem auf die Umgestaltung des Bahnhofs.

<strong>Krefeld. Oppum hat ein großes Problem. Das heißt "Lärm", und der kommt von allen Seiten: Von Eisenbahn, Autobahn 57 und durch die Flugzeuge in der Luft. Von den stark befahrenen Verkehrsadern Untergath und Glockenspitz ganz zu schweigen. Die Bürger dieses Stadtteils sind, je nach Wohnlage, in ihrer Lebensqualität mehr als nur eingeschränkt. Und es soll noch schlimmer werden. Stichwort: Eiserner Rhein, der immer heftiger mitten durch den Ortsteil donnert. Dazu kommt noch der Ausbau der A 57, den die Oppumer mit Tunnel-Trog-Lösung sehen wollen.

Auf die Frage, was sich in diesem Stadtteil außer dem Verkehr bewegt, antwortet Helmut Späth, der stellvertretende Bezirksvorsteher aus Oppum, mit einem klaren: "Nichts". Denn am Bahnhof geht es nicht voran. Ist von "Neuer Mitte" die Rede, winken die Oppumer nur noch müde ab. Seitdem unklar ist, ob es überhaupt eine zweite Modernisierungsoffensive von Bahn AG und Land gibt, in die der Oppumer Bahnhof eingebunden werden könnte, sind die Erwartungen ziemlich gering. Und Nahversorgung gibt es auch nicht.

Die SPD-Fraktion der Bezirksvertretung hatte bereits im Frühjahr 2007 den Antrag gestellt, dass die Lärm-Immissionen in ihrer Gesamtheit, sprich: Schiene, Straße, Luft, geprüft werden. "Die Antwort lautete, dass nur die Stadt auf diese Weise bewertet werde", so Späth. "Stadtteilbezogen ist nichts passiert."

Um gegen den Eisernen Rhein zu protestieren, wurde jetzt eine gemeinsame Resolution von Bezirksvertretung, Bürgervereinen und der "Bürgerinitiative gegen den Eisernen Rhein" beschlossen. Darin wird unter anderem ein Messgerät für die Anzahl und Lautstärke der Züge gefordert. Das soll nun eingerichtet werden. "Ich habe mit Oberbürgermeister Kathstede darüber gesprochen, er will sich darum kümmern", sagt der Oppumer CDU-Ratsherr Jürgen Wettingfeld.

Dass sich im Ortsteil nichts bewegt, mag der Politiker der Mehrheitspartei so nicht stehen lassen. Er sieht in die Zukunft: "Wir gehen am Oppumer Bahnhof jetzt nach einem Stufenplan vor. So sind die Aufträge für Maßnahmen am Bahnhof, wie die Säuberung der Fahrradständer und die Beseitigung der Wellbleche an den Eingängen, die wir sowieso selber tragen müssen, erteilt. Für die Entwicklung eines Platzes am Nordausgang müssen wir nun Geld im Etat bereitstellen" (die WZ berichtete). Die Lichtwand im Bahnhof soll nun "erstmal ohne" Video-Überwachung installiert werden. Die Kamera sollte die Sprayer abhalten.

Auch der Festplatz sei "in der Entwicklung". Wenn dort neu, das heißt: europaweit ausgeschrieben wird, könnte nach der Auftragsvergabe im Herbst diesen Jahres mit der Umsetzung begonnen werden. Dann sei die Nahversorgung im Ortsteil gesichert, so Wettingfeld.

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